Freitag, 26. Mai 2017
Ich bin dann mal weg 12
Mein lieber Rudi,
so langsam neigt sich dieser Weg dem Ende zu! Die vorletzte Etappe steht an :-(

Ich bin aber nicht traurig, eher Stolz, immerhin bin ich jetzt schon fast um das gesamte Kassler Becken gelaufen.

Heute steht die kürzeste Etappe an, mittelschwere 8 Kilometer vom Brasselsberg zum Herkules







Das Wetter meint es heute sehr gut mit mir, nicht zu warm, nicht zu kalt, die Jacke lasse ich gleich zu Hause







Meine Frau hat heute Spätschicht, daher gehe ich nicht so früh wie sonst los, der Zug um 9:41 Uhr reicht aus.
Also gemütlich Frühstücken und Zeitung lesen.

8:38 Uhr: Aus dem Unterbewusstsein heraus guckt meine Frau auf ihren Dienstplan, kommt in Ruhe in die Küche gelaufen und sagt: "Ich habe ja Frühschicht"

Normalerweise fährt sie bei einer Frühschicht um 8:45 Uhr los. Ist ja schon spät, anziehen muss sie sich ja auch noch. Und sie ist so ruhig! Respekt.

Frau verabschiedet und jetzt musste ich mich selbst um meinen Rucksack kümmern. Kann ich das überhaupt noch? Hat ja immer meine Frau liebevoll gemacht.

Gebe mein bestes, Brote rein, was Süßes, Wasserflasche, kalter Eistee in die Thermoskanne. Geht doch, musste ja auch keinen Tee kochen.

Ab zum Bahnhof, fahre ein bisschen früher los, will am Bahnhof in der Sonne noch eine rauchen.

Komme am Bahnhof an und sehe ihn sofort






mit einem krassen Fahrer







Ein schöner '82er Golf 1, zwar ein Diesel und nicht ganz rostfrei, aber schön. Und wie klein der zwischen den heutigen Autos wirkt. Ist zwar tiefer gelegt und hat die BBS Felgen vom Golf 2 drauf, aber lange schon keinen 1er mehr gesehen.

Und schon kam der Fahrer auf mich zu, groß, muskulös, Glatze, tätowiert. Will der mich etwa verhauen?
Öffnet die Fahrertür und sagt zu seinem Hund: "Komm mein Freund, jetzt bist du dran", hat nämlich auf die Tierärztin gewartet, die am Bahnhof ihre Praxis hat.
Und mich fragte er "Darf ich Sie fragen, warum Sie mein Auto fotografieren". Natürlich darf er es, habe es ihm erzählt. Sind dann so ins Fachsimpeln über den Golf 1 gekommen, habe ihm dann von meinem GTI erzählt.

Er will seinen 1er verkaufen, bekommt aber nicht das Geld, was er haben will, die jungen Leute bieten ihm nur € 1.000.-

Muss euch mal meinen GTI zeigen








War ein '83er Pirelli GTI. Bin am Kreisel mal einem hinten drauf gefahren, Motorhaube war leicht verbeult. Die Reparatur wurde ein bisschen umfangreicher, habe den GTI mit meinen Freunden aus Obervorschütz komplett zerlegt und wieder aufgebaut







Hat 3 Wochen gedauert, neue Farbe, neuer Scheibenwischer (damals total angesagt war der Einarmwischer), neue Felgen und natürlich eine rote Domstrebe in den Motorraum, letzte Handgriffe von mir







und fertig war er in seinem Effektblau mit Silberpartikeln








Schön, nicht wahr.....

Nachdem er dann 3 mal innerhalb von 8 Wochen vor meiner Haustür aufgebrochen wurde, hatte ich die Faxen dicke. Den 1er konnte sogar ich mit einem Schraubendreher aufbrechen. Habe den GTi mit 13.000 Mark angeboten, ein junger Flitzer sollte ihn aber nicht kriegen, der schrottet ihn bestimmt.

Bekommen hat ihn ein junger Flitzer, 19 Jahre alt, hat meinen Golf schon einmal gesehen und wollte ihn unbedingt haben. Keine Preisverhandlung, 13.000 DM bar auf den Tisch, ich konnte nicht wieder stehen.

3 Wochen später habe ich von ihm erfahren, Golf ist Schrott. Bei einem Rennen hat er ihn in einem Graben versenkt. Ihm ist nichts passiert, aber meiner schöner GTI........


Zurück zu heute, der Zug kommt, mich freundlich von dem Mann verabschiedet.

Umsteigen am Scheidemannplatz in den Bus und um 11:00 Uhr bin ich am Startpunkt






Die Sonne strahlt, blauer Himmel und meine zusammen gekniffenen Augen kommen von der Sonne, die mir direkt in die Augen strahlt.

Bergab Richtung Dönche und hier soll es rechts rein gehen?







In der Tat, durch das Gestrüpp durch






und schon wurde es ein schöner Weg







Blick von oben auf die Dönche, eines der größten innerstädtischen Naturschutzgebiete Deutschlands







Entlang der Dönche kam ich dann zu einem Eichenhutewald






Schafe waren auch da









Endstation der Linie 3 im Druseltal erreicht, die Strasse überquert, bin jetzt in Bad Wilhelmshöhe






Wenn man von weiter weg auf den Herkules guckt, sieht man links davon 3 große weiße Gebäude im Wald. Dieses mal stehe ich davor, ist ein Altersheim







Und jetzt soll es auf der Hauptstraße weiter gehen? Bitte nicht, ist mir zu laut.

Vielen Dank lieber Kassel Steig, da ich aufgepasst habe, geht es sofort links rein, was für ein schöner Weg









Hat die Documenta in Kassel schon angefangen? Da hat jemand ein paar Wollfäden am Geländer der Druselbrücke befestigt und erklärt es zu einem Kunstwerk schöne Idee, vor allem der Currywurst Pappteller.....









Ein Quiz:

Du kommst auf dem Kassel Steig an eine Kreuzung. Ein Weg geht bergab weiter, ein Weg geht ebenerdig weiter und einer geht auf schmalen Pfad steil bergauf. Wo geht der Kassel Steig weiter?







Richtig, vielen Dank lieber Kassel Steig....







Für einige Zeit ging es nur bergauf, ein paar Impressionen des schönen Buchenwaldes








Blick von oben auf den Griechen in der Neuen Drusel. Hat wohl erst renoviert, neues Dach







Es wurde immer wärmer, die ersten Schweißperlen liefen mir die Stirn runter, ich muss doch bald oben am Asch sein.

Geschafft, der See liegt vor mir, bin jetzt ungefähr auf der Höhe vom Herkules, also ganz schön weit oben







Und noch eine nette Begrüßung







Einige Leute sind hier oben, jetzt heißt es Ausschau halten, da ist sie







Ihr ahnt es bestimmt, ist auf dem Bild aber kaum zu erkennen.

Richtig, Mahlzeit!







Schöner Blick von meiner Bank aus







Der Asch wir aus eine uralten Zeche immer noch mit Grubenwasser versorgt. Der Asch gehört zum Bewässerungssystem vom Herkules mit Zulauf






und einem schönen Ablauf mit einem kleinem Wasserfall











Aber wieso geht es jetzt bergab? Dass heißt ja, dass ich nachher wieder hoch muss! Ach nee...

Vorbei am Pfaffenteich









ging es weiter über einen Waldweg, tausende von Vögeln haben gezwitschert.
Neben mir raschelt es im Laub. Wo ist der Vogel? Nicht zu sehen.
Erneutes Rascheln neben mir, ganz nah. Wo ist der Vogel verdammt nochmal, habe meine Brille auf und bin doch nicht blind. Eigentlich raschelt es dauernd überall, Wind geht keiner, kein Vogel zu sehen.

Raschel Raschel, Übeltäter entdeckt. Ein kleines Mäuschen rast durch das Laub.

Entspannt durch den Wald bergab, blauer Himmel, grüne Bäume, schön warm.

Der Wald hört auf und das ist der Blick






Hammer, ne? Auf einmal ist die Löwenburg vor mir. Ohne Warnung. Klasse.

Wird gerade von Grund auf saniert, der im 2. Weltkrieg zerstörte Bergfried wird in seiner historischen Form rekonstruiert.

Auch nicht schlecht, links von mir schaut er mich an







Selfie mit Löwenburg







Die nächste Führung ist erst in einer Stunde, belasse es daher bei einem kleinen Rundgang







Herkules gesehen?












Die Zeit ist hier stehen geblieben








Da will ich jetzt hoch laufen







Neben den Touristenwegen führte der Kassel Steig auf einem kleinem Pfad durch Wald und Wiesen, in der Sonne waren es gefühlte 40 Grad, der Schweiß rann mir in Strömen inzwischen über die Stirn.

Und dann kam Katja.



Katja Ebstein.




Nein, nicht persönlich, hätte ich eh' nicht erkannt. Aber ein Lied von ihr kam in meinen Kopf "Wunder gibt es immer wieder"

Und wisst ihr wieso?











Hurra, Abkühlung und Erfrischung







Zisch hat es gemacht, war das schön







Frisch motiviert ging es weiter, von mir aus auch den Mount Everest hoch und ich kam zu den Steinhöfer Wasserfällen. Es tröpfelte nur ein bisschen, so richtig geht es erst bei den Wasserspielen ab. Aber die sind ja nur Mittwochs und Sonntags











Das Kaskaden Restaurant, habe hier schon 2 mal gefeiert. Heißt aber auch, dass ich am unteren Teil des Herkules (dem Neptunbecken) angekommen bin.







Schönen Biergarten haben sie







Hmm, Biergarten?

Ach nee. Ist ja noch keine 18:00 Uhr und somit gibt es kein Bierchen.


Hmm, Biergarten?

Vielleicht doch? Mist, die Sonne scheint und somit gibt es auch kein Bierchen.



Hmm, Biergarten?

Oh ja, Rudi sei nicht so streng mit dir.















Reingelegt! Aber der Eiscafe war super lecker.

Nach der Erfrischung für Leib und Seele ging es zum Neptunbecken








Eine Entscheidung steht an:
Kurzer Weg sind 580 Treppenstufen zum Herkules oder

2 Kilometer in Serpentinen durch den Wald hoch?

Die Planer vom Kassel Steig nehmen mir die Entscheidung ab, 2 Kilometer im Schatten laufen. Danke.

Nach der ersten Serpentine bin ich auf halber Höhe










Endlich oben angekommen, für den ersten Blick auf den Herkules hat es sich gelohnt







Blick auf die Stadt,








den gesamten Horizont bin ich irgendwo lang gelaufen und habe hier hoch geguckt, zum Beispiel auf meiner 2. Etappe von Mönchehof nach Rothwesten






Das war im Januar, irgendwie erst gestern aber irgendwie auch schon lange her und ganz schön weit weg.


Stadt, Schloss und ich












Im strahlenden Sonnenschein gemütlich hingesetzt, die beiden letzten Brote sind lecker, der Eistee immer noch schön kalt.

In 15 Minuten kommt der Bus, langsam zur Bushaltestelle geschlendert.

Dabei ein Foto für meine Frau gemacht







Gestern war in der HNA eine Reihe alter Postkarten vom Herkules zu sehen. Auf einer war ein ein kleines Häuschen im Vordergrund und sie fragte mich, ob es dieses Häuschen noch gibt.

Ja meine herzallerliebste, das Häuschen gibt es noch.

Dabei habe ich gesehen, dass das Kassenhäuschen vom Herkules geöffnet hat.

Hoch oder Bus, dass ist hier die Frage?

Natürlich hoch, habe doch Zeit. Mal sehen wie weit hoch ich komme (nicht wie weit ich ich kann, sondern darf).
Da es vom Neptunbecken 880 Stufen bis zum Fuß des Herkules sind (steht im Reiseführer vom Kassel Steig) und 580 bereits vorbei sind (weiß ich von einem einem Touristen, der mit hochrotem Kopf oben angekommen ist, während ich mein Brot gegessen habe) stehen mir also 300 Treppenstufen bevor. Na und?

Auf der ersten Plattform angekommen















Zitat von meiner Frau " Der hat aber einen ganz schönen Knackiarsch"







Na, das schreit doch nach einem







Selfie








Weiter geht es nach oben


















Die letzte Wendeltreppe war so schmal, dass ich den Rucksack auf meinen Rücken schieben musste. Vor dem Betreten der Treppe musste man hören, ob jemand von oben runter kam, ausweichen war praktisch unmöglich.

Und dann war ich am Fuß des Herkules, in die Figur weiter ging es nicht, eine Metallplatte versperrte mir den weiteren Weg






Am obersten runden Fenster war ich, was ich aber noch nie gesehen habe ist, am Fuß des Herkules sind 2 Putten mit Trompeten








Zum Schluss dieser schönen Etappe noch ein Selfie mit Knackiarsch







Runter zum Bus gegangen und was war ich froh, als ich mich im Bus hingesetzt habe. 8 Kilometer ist nicht viel, 4 Stunden bin ich insgesamt gelaufen, auch nicht viel. Aber die Wärme und die 400 Höhenmeter haben mir doch zugesetzt.
Bin ganz schön ko aber glücklich.

Jetzt geht es zur Endstation von der 3 (da war ich doch vorhin) und noch einmal ein Blick auf den Griechen in der Neuen Drusel.





Da oben im Wald bin ich lang gelaufen.


Umsteigen in die 3 und noch einmal umsteigen in die Regiobahn am Bahnhof Wilhelmshöhe.
Hatte dort 30 Minuten Wartezeit und habe mir den Busbahnhof angesehen. Flixbusse ohne Ende, nach Bremerhafen, Köln, Berlin, Stuttgart und München. Kassel ist wohl ein Knotenpunkt.

Ab in eine angenehm klimatisierte Regiobahn und nach Hause. Die Couch wartet auf mich, ich möchte eine Stunde schlafen.
Habe ich gemacht, meine Frau hat mich nach ihrer Frühschicht geweckt.
Und jetzt ist es 2:00 Uhr in der frühe, gehe jetzt richtig schlafen.

Gute Nacht und bis bald zu meiner letzten Etappe.

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Dienstag, 16. Mai 2017
Ich bin dann mal weg 11
So ihr Lieben, 10 Wochen Klinik habe ich hinter mir. Ob es viel gebracht hat? Keine Ahnung, ein bißchen wohl. Wird daher Zeit, dass ich meinen Weg weiter gehe.
Ich muss aber auch sagen, dass man schnell vergisst, wie schön es ist. Bin ja lange nicht mehr gelaufen, musste mich erst einmal dazu aufrappeln.

Eine schwere Etappe steht an, von Hoof zum Brasselsberg, 12 Kilometer 2 extreme Steigungen mit zusammen knapp 400 Höhenmetern. Habe ganz schön Muskelkater in den Waden.







Das Wetter meint es gut mit mir. 21 Grad, teilweise leichte Bewölkung ist vorher gesagt. Blick aus dem Fenster, nur Wolken, keine Sonne, was zieh ich nur an? Entscheide mich für Long Shirt und leichte Jacke.

Den Rucksack hat wieder einmal meine Herzallerliebste gepackt, unsicher waren wir uns nur beim Tee! Kamen zu dem Entschluss, dass bei heißem Wetter ein heißer Tee gut sein soll.

9:09 Uhr geht der Zug, zeitig los gefahren, muss ja noch das Ticket kaufen.

Am Bahnhof war nichts los, ein Pärchen sitzt auf der Bank, 2 Omi's quatschen miteinander, ein junger Mann mit riesen Rucksack wartet auch noch.
Von hinten kommt ein blonder Mann mit einer Chipstüte in der Hand angelaufen. Und ich weiß nicht warum, ich wusste sofort was jetzt passiert.
Lag es an seinem Gang? Seinem Blick? Seiner Ausstrahlung?
Er stellte sich vor den Rucksackmann und sagte: "Ich muss dir was erzählen, ich will dieses Jahr heiraten, sie soll Sandra heißen, weil Sandra kommt von Sandstein. Weisst du, wo ich eine Sandra finde?"
"30 Jahre bin ich jetzt, 30 Jahre soll sie alt sein und die Ehe soll 30 Jahre halten, was hältst du davon?"

Dieses sagte er so laut, dass er über den ganzen Bahnsteig zu verstehen war, die beiden Oma's fangen an zu kichern und eine mischt sich in das Gespräch ein. "Mit Ihnen rede ich nicht, warum mischen sie sich ein?"
Bedröppelt geht sie wieder weg, jetzt kichert sie nicht mehr. Gut gemacht Junge!!

Habt ihr auch schon mal solche Menschen erlebt, die mit lauter Stimme fremden Leuten etwas erzählen? Ich schon, früher war mein erster Gedanke, der hat ne Macke.

Hat er nicht, er ist genauso krank wie ich, anders ausgeprägt aber bestimmt auch in psychosomatischer Behandlung. Viel Glück Junge, dein Weg ist bestimmt weiter als meiner.


Zug kommt, ich freue mich darauf, mich hinzusetzen und meinen Reiseführer für die heutige Etappe zu lesen.

Pustekuchen, Zug ist rappelvoll, lauter Junge Leute, irgendwie alle gut drauf, so wie ich. Bleibe eben stehen und schaue dem treiben zu, den Reiseführer kann ich ja auch nach dem Umsteigen in den Bus lesen.
Genau so habe ich es auch gemacht, nach einer Stunde war ich in Hoof, endlich mal wieder ein Selfie







Es ist ganz schön warm, also Jacke ausgezogen. Mist, die muss ich jetzt den ganzen Tag mit rumschleppen. Was soll's, auf geht's







Und gleich geht's Berg auf zur Burgruine Schauenburg, vorbei am schönen Bahnhof Hoof







und dem Gasthaus Himmel






Warum das so heisst? Na schaut auf das Bild auf der Hauswand oder einfach nur auf das blaue etwas rechts oben!!

Weitern über einen Feldweg bergauf, bis es so steil wurde, dass es nur über Treppenstufen weiter ging











Noch mal einen Blick zum Himmel (oben und unten)







und die 110 Treppenstufen in Angriff genommen. Tags zuvor hatte es geregnet, da wo noch keine Sonne hin gekommen war, war es ganz schön glitschig. Altes nasses Holz eben. Und frisch war es. Also Jacke wieder angezogen. Gut das ich sie doch mit hatte.

Treppen geschafft, eine Runde bergauf noch gegangen und der erste Blick auf die Reste der Burg






Viel mehr gibt es auch von der Burg nicht zu sehen, die meisten Steine sind von Erde überdeckt oder zugewuchert. Dafür gab es einen schönen Ausblick von den 4 Landschaftsthronen (Thronen Sie mit Ausblick auf "Ihre" Ländereien)








Die beiden Dörfer sind Martinhagen und Breitenbach






Nachdem ich mich hoch gequält habe, ging es jetzt wieder entspannt bergab nach Hoof. Bin vorher aber noch in die Burgreste geklettert und habe ein paar Aufnahmen der Steine und Pflanzen gemacht.



















Über einen schönen Waldweg ging es bergab








so warm, dass ich die Jacke wieder ausziehen musste. Dann muss ich sie eben ab jetzt rumschleppen. Und über einen schönen Trampelpfad durch die Wiesen auf Hoof zu














HALT!!!!!!!









erst rechts gucken









dann links gucken









Kein Zug in Sicht, ich kann gefahrlos die Gleise überqueren. Konnte aber kaum etwas passieren, hier fahren nur noch manchmal die Züge vom Hessencourier (Durch diesen Tunnel bin ich später auch noch gegangen)







Wieder in Hoof angekommen habe ich eine Abzweigung verpasst und mich kurz verlaufen. Vielleicht war es Schicksal, vielleicht im Unterbewußtsein, vielleicht eine vorhersehung. Wer weiß? Gut so, sonst hätte ich dieses wunderschöne Häuschen verpasst







Einmal durch Hoof, durch die bereits erwähnte Eisenbahnbrücke durch sah ich dieses mitten zwischen den Feldern






Na, was jetzt passiert ist könnt ihr euch ja denken! Nur soviel dazu: Der Tee war lecker aber definitiv zu heiß. Das nächste mal gibt es Eistee.

Habe genüsslich meine Brote gegessen und den Kühen auf der Weide gegenüber zugesehen.







Echt witzig diese Tiere. die eine legt einfach den Kopf auf das Hinterteil einer anderen







Dumme Kühe sind es übrigens nicht. Habe folgendes beobachtet: 2 Kühe gehen zusammen von der Herde weg, gucken sich dabei an, quatschen die etwa miteinander? Irgendwann haben sie sich rumgedreht und haben sich zielgerichtet in der Herde einen andere Kuh ausgesucht und diese über die halbe Weide getrieben! Was soll das denn, Zickenkrieg??


Päuschen vorbei, es soll weiter gehen, die 2. Steigung wartet auf mich. Unter der A44 durch ging es über den Hoofer Bergmannspfad bergan









Oben auf dem Hochplateau angekommen genoss ich die Stille und den Blick







Noch einige Schritte und ich stand vor dem Höhepunkt des heutigen Weges: Durch ein Gatter über eine Kuhweide (natürlich mit Kühen) auf die andere Seite ohne KS Steig Zeichen!







Habt ihr ihn in der Bildmitte klein erkannt? Wen? Also nicht. Bitteschön:


















Gatter musste ich nicht aufmachen, daneben war ein schmaler Durchgang









Auf dieser riesen Alm gestanden, toller Rundumblick. Ich bin oben, vor mir das Hohe Gras mit 2 Masten vom Skilift







Über die Almwiese gelaufen, die Kühe immer im Blick behalten







Die sind ja hinter einem Gatter? Wer's glaubt







Die Kühe werden wie in den Alpen im Frühjahr auf die Alm getrieben, hier der Link für einen Beitrag in der HNA

https://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/schauenburg-ort79968/viehauftrieb-jungrinder-findet-seit-1974-hohen-gras-statt-6366480.html



Vor mir voraus die Konrad Göbel Hütte, Zeit für ein weiteres Päuschen mit einem Blick wie in den Alpen. Traumhaft, ein bisschen ramontisch und vor allem Ruhe und Stille








So in die Landschaft geklotzt, irgendwo weit hinten einen Jogger gesehen. Kurz darauf kam er die Weide herunter gelaufen, an mir vorbei, freundlich gegrüßt (ich natürlich auch). Ich steh ja nicht auf Männer, aber Mädels aufgepasst! Euch hätte er gefallen!!!!

Um die 30, Groß, kurze dunkle Haare, schlank und nicht dürre, durchtrainiert, T-Shirt ausgezogen, kurze Sporthose, leichter Schweiss auf der sonnengebräunten Haut, Sixpack vom allerfeinsten.

Mal kurz an mir runter geguckt, mein Longshirt könnte ich ja auch ausziehen, Sixpack habe ich auch, wenngleich nur in einem leichten Fettmantel. Und der ist auch noch weiss wie grüner Speck und nicht wie krosser brauner magerer Speck....

Mädels, habt ihr jetzt Hunger gekriegt?

Ihr wisst ja wo gegessen wird.........



Irgendwann ist die schönste Pause mal vorbei, weiter geht es durch den Wald am Herbsthäuschen vorbei dem Ende entgegen. Kurz nach dem Herbsthäuschen sind die 3 Münder







Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Bergbaustollen. Durch einen fuhr die Lok rein, aus dem zweiten kam sie wieder heraus, der dritte war für das Entwässern vorgesehen. Der Stollen war nicht sehr ergiebig, jedoch konnte Anfang des 20 Jahrhunderts ein Teil der benötigten Kohle für Kassel abgebaut werden. Und die Kohle wurde über welche Strasse transportiert?

Natürlich die Kohlenstrasse!


Immer weiter durch den Wald, Abstecher zum Hirzberg. Kannte ich bisher nicht. Wenn ihr mal die A44 von Dortmund nach Kassel fahrt seht ihr in Höhe des letzten Parkplatz vor Kassel auf der linken Seite einen grossen schwarzen Granitfelsen. Das ist der Hirzberg. Toller Blick, wenngleich durch die Autobahn ziemlich laut







Das Dorf ist Hoof, den Berg dahinter bin ich vorhin zur Schauenburg hoch gestiegen


Sehr schön fand ich den Hirzbergerer Fernrohr Guckpfahl







Wenn ich durch eins der markierten Fernrohre geguckt habe, sah ich auch das, was auf dem Rohr stand







Tolle Idee, ein Foto dadurch habe ich auch versucht, ist nichts geworden. Noch eine Weile hier oben aufgehalten. Den Blick, die Wärme und die Sonne genossen.


Weiter ging's, kurz darauf kam eine Gabelung und danach ging es steil bergab. Teilweise war es so steil, dass ich um mein Gleichgewicht kämpfen musste.
Das Ende war in Sicht, Schreck!
Wo bitte war der Bismarckturm mit seinem tollen Blick auf Kassel? Reiseführer rausgeholt, Mist.
An der Gabelung hätte ich 200 Meter nach rechts abbiegen müssen.
Was tun? Hier jetzt wieder rauf? Diesen steilen Hang?
Ne Rudi, lass es mal gut sein. Du hast schon so viele tolle Blicke auf Kassel gesehen. So durchgeschwitzt und KO wie ich jetzt war hätte ich keinen Spass daran gehabt.

Es war ein toller Tag, den mir meine Frau morgens per SMS gewünscht hatte. Sattes grün der Felder, gelber Raps, blauer Himmel, schön warm. Im Winter hat mich das Knirschen des Schnees erfreut, heute musste das Knirschen von Kies herhalten, dafür hat mich der gelbe Löwenzahn erfreut.

Die vorletzte Etappe möchte ich auf jeden Fall mit meiner herzallerliebsten zusammen gehen bevor dann die Abschlussetappe ansteht.

Ich schreibe wieder, keine Frage.......

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Montag, 3. April 2017
Ich bin dann mal weg 10
Menschenskinner nee, wie ist die Zeit vergangen....

2 Monate ist die letzte Etappe schon her. Wird ja mal wieder Zeit, dass ich meinen Weg weitergehe, zu Ende ist er ja noch nicht.

Ausreden wie die gut überstandene OP mit anschließender Wandersperre oder der Beginn meiner Therapie im Krankenhaus zählen jetzt nicht mehr.

Apropos Therapie: Habe heute meine Verlängerung um weitere 2 Wochen auf somit gesamt 10 Wochen bekommen. Freue mich sehr darüber und bespreche mit meinem Doc wie es weiter geht, eventuell noch eine REHA beantragen und gleich hinterher schieben.

Meine Festplatte mag jetzt wohl so langsam aufgeräumt werden aber ich muß mich dazu erst einmal komplett neu einrichten.

Heute war einer meiner ehemaligen Mitpatienten da (er wollte die Verlängerung nicht), er war noch drei Wochen zu Hause und hat heute mit der Wiedereingliederung begonnen. Er meinte nur, dass er wohl besser die Verlängerung genommen hätte, er ist heute an der Arbeit sofort wieder in den alten Trott gefallen und hat mehr gearbeitet als er sollte.

Nun erst einmal noch abwarten, Klinik geht bis zum 28. April.

So, zurück zu meinem Weg.

Und als allererstes noch einen Nachtrag zu unserem letzten gemeinsamen Weg.

Das absolute Highlight habe ich doch glatt vergessen!!!

Schande über mich, wo ich mich mit meiner Schwester zusammen so darüber gefreut habe!

Ausser den Juniors in der Familie ist es wohl bei allen anderen zwischen 35 und 50 Jahren her, dass wir es zuletzt getan haben:











Abgesehen davon, dass ich das letzte mal vor einem Kaugummiautomaten gestanden habe (heute musste ich mich hinknien) und dem Preis ( früher 10 Pfennige, heute 50 Cent - Frechheit) war es wie in meiner Kindheit: Kalte trockene Kaugummikugel oder die Hoffnung, einen "wertvollen" Gegenstand zu erdrehen.

Als Kind habe ich vergeblich darauf gewartet, ein kleines silbernes Feuerzeug aus dem Automaten zu kriegen. Da hätte ich schöne Feuer machen können aber mmhh... Benzin fehlte ja noch. Und meine Eltern hatten bereits damals schon Gasfeuerzeuge. Ich glaube, bei Tante Becker wäre ich fündig geworden, die hatte ja fast alles...

Da muß man erst fast 55 sein um sich daran zu erinnern, dass bereits in der Kindheit Träume eben nur Träume geblieben sind.

Und nein, es reizt mich auch nicht, morgen einen Automaten samt Füllung zu kaufen oder einfach mit genügend Kleingeld (hatte ich damals nicht) in der Hosentasche einen Automaten solange zu füttern, bis ich mein Benzinfeuerzeug habe.

Ne ne, lasse ich es so wie es ist, auch unerfüllte Träume können schöne (erfüllte) Träume sein.


Und jetzt ab zur heutigen Tour, 12,5 mittelschwere (was für eine Untertreibung, aus meiner Sicht sehr anspruchsvolle) Kilometer von Großenritte nach Hoof




Wetter ist super, teilweise bewölkt bei 17 - 19 Grad, ab in die Tram (ja, wir waren pünktlich) und ab nach Großenritte, Selfie machen






Mann o mann, wie umwerfend gut sehe ich auf diesem Foto denn aus :-)

Wenngleich mir meine schöne Mütze fehlt, die warme Jacke, die Handschuhe, mein Schal, der dicke Pullover und mein bester Freund kurz nach Uschlag ist inzwischen auch schon gestorben, Wasser zu Wasser........

Mit dabei auch wieder mein geliebter Rucksack mit bewährtem Inhalt und meine Herzallerliebste, die gleich zu Beginn in einem Irrgarten gelandet ist.






Abmarsch





Pflegeleichte Katze, frisst und trinkt nicht, braucht nicht zum Tierarzt, kein Fell kämmen, allenfalls alle paar Jahre mal lackieren







In einem Garten dann ein wunderschöner alter Ford







und ein paar Häuser weiter ein schöner Renault R16 TS






Weiterhin unterwegs noch einen Top gepflegten Käfer und einen Morgan gesehen. Es scheint die Sonne, da werden die Schätzchen raus geholt. Ich meine übrigens die Autos, nicht nur meine Frau und mich.

Auf der letzten Etappe lag noch Schnee, jetzt zeigt sich die Natur von einer anderen Seite, ist beides schön









Geradeaus liegt der Burgberg, da geht es gleich steil nach oben, von 200 Meter auf 440 Meter






Vorher noch kurz einem Fussballspiel auf der Langenberg Kampfbahn zugesehen. Im Gegensatz zum Fernsehen kriegt man hier noch Hautnahe Hintergrund Informationen "Achtung Hintermann, spiel links ab, pass auf, Aua, laaauf" und am besten von einem Trainer "Schiri, jetzt werde ich langsam sauer" Und der Schiri schreitet mit seiner Kugel vor dem Bauch über den Platz auf den Trainer zu, stellt sich so nahe wie nur möglich vor dem Trainer hin (denkt an die Kugel), Bauch/Kugelkontakt hat es gegeben und redet ruhig auf den Trainer ein. Der entschuldigt sich mit einer Geste und weiter geht es mit dem Spiel








Kurz danach kam die "Bankfürzweidiesichverstehen"







Dazu noch 2 Foto's, einmal mit diesem unglaublich gut aussehenden ich und einmal ich mit meinem unsichtbaren Ego, welches ich gerade in der Klinik kennen lerne. Das tolle Bild mit meiner Frau entfällt leider aus Datenschutz rechtlichen Gründen.









Weiter ging es immer leicht bergauf und kurz darauf kam der malerisch gelegene Bärwinkelteich. Warum er Bärwinkelteich heisst erschließt sich mir nicht, besser wäre Froschschenkelteich. Im Teich wimmelte es vor Fröschen, einige hielten sich an Halmen fest und genossen die Sonne, andere schwammen paarweise zusammen eine Runde und ein paar ängstliche sind bei meinem Anblick sofort weggetaucht.














Es war sehr entspannend, den Fröschen zu zu sehen. Wann habe ich denn das letzte mal Frösche in einem Teich gesehen? Muss schon lange her sein, kann mich nicht daran erinnern.


Auf der Hälfte der Steigung waren wir schon etwas außer Atem und haben überlegt, ob wir den Abzweig zur Bergspitze überhaupt nehmen. Aber wir gehen den Weg ja nicht um ihn abzukürzen, also den Weg nach oben hochgegangen. Es ging teilweise wirklich steil nach oben, was man auf dem Foto leider nicht richtig erkennen kann.







Oben angekommen einen kurzen Blick in die Ferne, wichtiger war aber erst einmal was zu trinken und eine leckere Stulle. Und wie ihr seht, ist natürlich wieder der heiße Tee mit seinem Becherchen dabei, die beiden Brote heben wir uns für die nächste Pause auf.






Gestärkt haben wir dann den Fernblick genossen, im Vordergrund Baunatal mit Altenritte am Berg, weiter hinten im Dunst sind die Schornsteine vom VW Werk zu erkennen.





Jetzt ging es erst mal ne Weile Bergab, sehr entspannend zu laufen. Statt auf einem Forstweg ging es auch ein Stückchen auf einem kleinen Pfad durch den Wald. Dieses kleine grüne Stückchen Wald hat meiner Frau so gut gefallen, dass ich sofort ein Foto machen musste.






Das letzte mal als es meiner Frau so gut gefallen hat, sah es an einer ähnlichen Stelle noch so aus






Kurz vor Großenritte kamen wir an einer Quelle zu einer Wassertretstelle. Naja, Wasser war keins drin, nur Luft. Da ich keine Lust hatte, in einer Lufttrettstelle zu laufen, habe ich Socken und Schuhe einfach anbehalten.






Viel interessanter waren die Information rund um eine Quelle. Lest es gut durch, frage ich bei Gelegenheit ab!

















Selfie mit Pferd






Wisst ihr eigentlich, warum ein Pferd Pferd heißt?
Na ja, wenn es fliegen könnte wäre es ja ein Pflug.....

So, Spass beiseite. Erinnert ihr euch noch auf meiner 2. Etappe an die Begenung mit den beiden Reiterinnen? Wo ich noch geschrieben habe, dass ich wohl mal das Reiten lerne sollte, da ich den Weg dann Reiten kann?
Diesen Donnerstag ist es soweit, meine Frau und ich haben unsere erste Reitstunde.


Ich wusste gar nicht, dass Rehe Raubtiere sind und man deswegen sein Haustier besser anleint







Ab jetzt gab es nur noch eine Richtung, nach oben. nur noch bergauf, mal steil, mal steiler und manchmal auch richtig steil. Insgesamt 7 Kilometer nur bergauf. Soviel zum Thema mittelschwere Etappe, die war echt anspruchsvoll.
Schaut euch nur mal das Profil der 10. Etappe an







Da wir teilweise ausser Atem waren und es ausser Bäumen nichts zu sehen gab, gibt es auch keine Bilder hiervon. Oben angekommen ging es endlich mal wieder einigermaßen flach durch einen neu angelegten Tannenwald







Ein Stückchen weiter ein Baum, den ich mir als Kind gewünscht habe. Was hätte ich auf dem Klettern können






Es wurde Zeit für ein zweites Päuschen und ich sagte meiner Frau, dahinten hinter der Biegung setzen wir uns hin. Schöner Platz, nur lag eine Bio Gas Anlage vor uns, der Wind kam aus Richtung dieser. Also noch ein bißchen weiter gehen, raus aus dieser Luft. Und was sehen wir dann? Hoof!






Ein Blick auf die Uhr, 15:45 Uhr. Eigentlich wollten wir uns Zeit lassen auf dem Weg aber der Bus fährt um 16:10 Uhr, der nächste erst eine Stunde später. Wir haben uns nur angeguckt und sind los gegangen, bergab! Den Bus kriegen wir!
5 Minuten später waren wir an der Bushaltestelle.
Ist zwar nicht der schönste Ort für ein Päuschen aber in diesem Fall sehr zweckmäßig.

In aller Ruhe unsere verbliebenen 2 Brote gegessen, den Tee und das Wasser ausgetrunken und froh gelaunt auf den Bus gewartet. Und hätte uns der Mann gegenüber in seinem Wintergarten noch ein Stück von seinem Kuchen abgegeben, wären wir wahrscheinlich vor Glück im Boden versunken.
Hat er nicht, wir kennen ihn aber auch nicht.


Ab in den Bus, in Wilhelmshöhe umsteigen in den Zug, am Hauptbahnhof umsteigen in die Regiotram und nach Hause.

Ein wunderschöner Ausflug wurde von uns beiden glücklich beendet.


Fast.


Am Samstag habe ich mein Auto 6 Stunden lang sauber gemacht. Ausführliches Polieren, sehr gründliche Innenreinigung, Polster reinigen, eben die gesamte Palette.
Die Sonne hat geschienen, das Auto gut gelüftet, das Autoradio lauter gedreht, nachmittags die Bundesliga auf HR1 gehört. Sehr gute und entspannte Laune bei mir. 17:05 Uhr, die Schlußkonferenz der Bundesliga läuft, das Auto glänzt wie ein Diamant.
17:06 Uhr, Regentropfen! Das darf doch wohl nicht wahr sein.
Schnell Platz in der Garage gemacht, da steht er schön sauber und trocken.
Steige ins Auto, fahre die Scheiben hoch, gehen die Scheibenmotoren kaputt? Ganz schön langsam.

Egal, Auto muß in die Garage. Der Regen wird stärker, drehe am Zündschlüssel und was passiert?

Nichts!

Die Tachoanzeige ist ganz schön dunkel und auch mir dämmerte es. 6 Stunden Radio und die Innenraumbeleuchtung dank geöffneter Türen immer schön an, Batterie restlos leer.

In meiner Verzweifelung versucht das Auto in die Garage zu schieben. Ging natürlich nicht. Gut so, wie wäre er mit geöffneter Fahrertür überhaupt darein gekommen?

Habe mir dann eine Zigarette angezündet und zugesehen, wie auf dem glänzenden Diamanten dank Politur die Regentropfen stehen geblieben sind, schön dick. Sah aus wie das Gesicht eines Teenagers in der Pubertät mit ganz vielen Pickeln.

Echt ein trauriger Anblick.

Habe es dann als gegeben hingenommen, die Winterreifen in die Garage gelegt, der Regen wurde wieder schwächer.

Und Mist, unten auf der Terrasse hing ja noch die Wäsche!

Ab nach unten und Glück gehabt, der Wind hatte die Wäschespinne so gedreht, das die Wäsche unter dem Glasdach war. Glück gehabt.


Im Zug haben meine Frau und ich uns überlegt, wie wir das Auto rückwärts bergauf aus der Einfahrt geschoben kriegen, damit ich das Auto bergab starten kann. Hoffnungslos.

Im Zug noch die Idee bekommen, frag doch mal an der Tankstelle nach einem Starthilfekabel. Und sie hatten Gott sei Dank eins.

Alles weitere war nur noch eine Formsache, Starthilfekabel zurück gebracht und noch 45 Minuten mit dem Auto durch die Gegend gefahren.

Höchst glücklich haben wir uns dann auf die Couch gelegt, alles ist gut.


Werde jetzt die nächsten Wochenenden meinen Weg zu Ende gehen, sind noch 3 Etappen. Habe dann zu meinem Geburtstag den Weg geschafft.

Ich habe mich heute riesig gefreut, mal wieder den weg zu gehen und anschließend zu bloggen.

Bin dann bis zum nächsten mal weg

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Donnerstag, 2. Februar 2017
Ich bin dann mal weg 9
Jetzt lieg ich hier auf meiner grünen Couch und überlege, wie ich am besten schreibe. Nein, nicht den Text, dass schaff ich schon.
Es geht um die Körperhaltung. Ich darf nur liegen mit Bein hoch oder laufen, sitzen ist noch verboten.
Laufen und schreiben unmöglich.
Liegen und schreiben schwierig, Notebook auf die Oberschenkel würde gehen aber das Notebook drückt auf die OP Wunde, so also nicht.
Notebook auf den Tisch und schräg liegend schreiben, ganz schön unbequem.








Ich glaube, dass ich den SCHönsten Kompressionsstrumpf der Welt habe....







Macht einen SCHlanken Fuss und hält warm, drückt aber ganz schön.

Jetzt noch eine Runde bedauern und Ruck Zuck zurück zu dem eigentlichen Thema.




Ich schreibe wieder in der heute Form, obwohl es schon 4 Tage her ist.


Morgens aufgewacht und überlegt, was dieser Tag so bringen wird. Es wird wohl eine anderer Weg, schließlich gehen ja viele mit. Rudi, warte es ab und lass es auf dich zu kommen.

Und außerdem wird es heute ein Tag des SCH

Blick aus dem Fenster, SCHade, Regentropfen. Eher ein Wetter für mich alleine zum laufen. Die Wettervorhersage hat keinen Regen angekündigt, Temperaturen um die 3 Grad. Macht nicht's, wird SCHon werden.

Wie bereits angekündigt, eine SCHön leichte Etappe über 16 Kilometer, von Dörnhagen über Guntershausen nach Großenritte







Jetzt noch einmal zum SCH

Mitlaufen werden

Meine SCHwester
Mein SCHwager
Meine SCHwägerin
Mein SCHwiegervater
und mein SCHnutzeli


Alle sind pünktlich um 10:00 Uhr da, der Weg geht los









Nach wenigen Metern habe ich SCHon bemerkt, viele Wanderer, viele unterschiedliche Geh Geschwindigkeiten. Einige laufen vorne weg, andere hinterher.

Soll ich die Gruppe zusammenhalten? Wie?

Rudi, Versuch es erst gar nicht, lass die anderen sich an dir Orientieren. Und siehe da, so hat es auch bestens geklappt.

Freude bei mir und aus anderem Grund auch bei Anwohnern







Happy Hour, Glückliche Stunde, bei mir heute den ganzen Tag, nicht nur Mittwoch's







Raus aus dem Dorf, dass Wetter hat sich verbessert, kein Regen, dafür auf dem freien Feld ein Eiskalter Wind. SCHön, dass es nicht regnet.

Angeregte und unterhaltende Gespräche während des wandern's untereinander, heute lasse ich mal die Seele anders baumeln und höre zu.

Eine kurze Rast am Märkerstein von 1564











Über die Bahnstrecke Kassel - Marburg, es wurde Zeit für ein erstes Päuschen mit schönem Blick auf die Eisenbahnbrücke










Diese war nach Fertigstellung im Jahr 1849 mit 283 Metern die längste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Seinerzeit war Guntershausen sogar ein Fürstenbahnhof, dass heißt, dass es einen Warteraum nur für Fürsten und Könige gab. Es wurde extra das Hotel Bellevue gebaut, Einheimische haben es nicht genutzt, war für die "Herrschaften" reserviert.







Traurige Berühmtheit erlangte Guntershausen am 5.11.1973, als im Bahnhof ein Zug infolge von Bremsversagen auf einen anderen aufgefahren ist.

Hier der Link zur Tagesschau

https://www.youtube.com/watch?v=zV_nanUBrfY





In der Bildmitte ein Hase, der quer über das Feld flitzte. Was hat ihn so erschreckt?
Es stellte sich heraus, dass von uns einer Pipi gemacht hat und er hat es wohl gesehen, der arme Kerl...







Alle waren von ihrem mitgebrachten heißen Getränk und belegten Brot/Brötchen begeistert. Sag ich ja.
Foto's hiervon veröffentliche nicht in meinem Blog, wer welche haben möchte bitte Info an mich, ich versende sie dann per Mail.


Weiter ging es, durch die Bahnbrücke durch und kurz danach über die nicht weit entfernte Wirtschaftsbrücke.

Und die hat es echt gruselig in sich. Während des Bau's 1924 gab es eine Kahnunfall mit 3 Geschwistern auf der Fulda. 2 Leichen wurden gefunden, eine nicht. Erst nach dem betonieren wurde festgestellt, dass sich die Leiche in der Armierung verfangen hatte und unbemerkt zugegossen wurde. Nur eine Hand schaute heraus.
Nach Rücksprache mit den Eltern wurde beschlossen, die Leiche dort zu belassen, die ist heute immer noch im Fundament. Die Hand habe ich nicht gesehen.









Nach der Brücke ein Selfie mit Sterntaler, "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist schöner im ganzen Land?"






Ich denke, dass meine Mütze das Rennen gemacht hat...



Weiter ging es an der Fulda lang, so viele SCHwäne auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Es waren 43, passten nicht alle auf ein Bild






Eine Tafel von Alex, ich schließe mich kommentarlos an







Hinter der Tafel auf der Weide eine SCHafherde. SCHafe sind nicht blöd, die hören wenn man sie ruft. Und ich muss es mal sagen, es waren echt SCHöne SCHafe













Durch ein Sägewerk ging es durch, dass nenn ich mal eine richtige Kapp und Gehrungssäge :-)







Nach dem Ort ging es durch das Tal der Bauna durch den Wald. Wie SCHon auf der letzten Etappe bei meiner Frau hörte ich öfters, wie SCHön es ist. War es auch









Ein kleines Hügelchen überqueren und es wurde Zeit für ein weiteres Päuschen. Vor dem leichten Wind geschützt hieß es Platz nehmen in der Riesensteinhütte. Heiße Getränke, belegte Brote, Eiersalat und natürlich die Ahle Wurscht von Andy








Baunatal und somit auch VW naht, das OTC von der Seite aus gesehen







2 SCHwestern werden wieder zu Kindern. Ein Eisbröckchen wird zum Fussball, gegen treten, hinterlaufen, gemeinsam freuen







In Kirchbauna nochmal ein Päuschen bei Brüderchen und SCHwesterchen








Wir passen auf, dass mein SCHwiegervater genug trinkt, er schwitzt ganz SCHön, ja, Dampfschwaden steigen bei ihm auf. Erste leichte Stimmung, dass es ja nur bergauf geht, es soll doch eine leichte Etappe sein! Ist es auch.


Durch einen SCHrebergarten, einen Friedhof, an den Baunataler Werkstätten, einigen Käfern und einen Geburtswald vorbei ging es leicht aufwärts an der Bauna entlang zum zugefrorenen Leiselsee















Jetzt sind wir in Großenritte und es passiert das, was ich in Etappe 2 bereits beschrieben habe: Das Ziel vor Augen geht es nochmal um den Ort rum herum. Kopfschütteln und Diskussionen, dass dieser Umweg (bergauf, rechts abbiegen, nochmal rechts abbiegen bergab) unnötig war und was das soll. Mich stört der Umweg weiter nicht, 16 Kilometer kommen eben so oder so zusammen und für mich ist der Weg das Ziel, nicht SCHnell von A nach B zu kommen (abgesehen von meinem miesen Tag). SCHöne Ausblicke nach dem ersten mal rechts abbiegen auf Baunatal und das VW Werk.











Es gibt übrigens nicht viele Wörter mit wenigen Buchstaben, die mit SCH beginnen! Mit 4 Buchstaben fiel mir nur SCHi ein, wenn ihr noch welche habt, bitte mir mitteilen.
Die meisten SCH Wörter haben 12 oder 13 Buchstaben, dass längste Wort mit 32 Buchstaben lautet
SCHultergürtelkompressionssystem.
Kennt ihr ein längeres Wort?

Durch den Ort zur Haltestelle gelaufen, kurz die Orientierung verloren, ein Kassel Steig Zeichen übersehen.

An der Haltestelle fuhr gerade die Tram vor, leider zu früh. Wir brauchen erst die nächste. 30 Minuten warten, die Körper kühlten langsam aus, die heißen Getränke neigten sich dem Ende entgegen.
Trotzdem waren es kurzweilige 30 Minuten, sehr SCHön.
In die Tram gesetzt, Verbesserungsvorschläge wegen des "Umweg", Abstellort hier in Großenritte für die Auto's, dann hätten wir nicht solange auf die Tram warten müßen.
Meine SCHwester hat es dann passend gesagt: " So kann man den Tag bei der Tramfahrt nochmal in Ruhe passieren lassen". Stimmt, so mache ich es seit dem ersten Tag.
Umsteigen in den Bus und über die Dörfer zum Startpunkt nach Dörnhagen zurück.

SCHwägerin hat sich verabschiedet, aber SCHwester, SCHwager, SCHwiegervater, SCHnutzeli und SCHwerglücklicher Rudi gingen noch ins Fuldabrücker Brauhaus.
Aus einem Kaffee wurde ein leckeres privat gebrautes Bierchen, aus dem Stück Kuchen wurde ein SCHmand SCHnitzel.
Gemütlich war es, ein sehr SCHöner Abschluß des Tages











Mein Fazit des Tages:

Ein ganz anderer Weg, eine andere Erfahrung. Mit mehrerern Personen zusammen laufen bedeutet Kommunikation, Zeit für eigene Gedanken und Beobachtungen am Wegesrand hat man nicht.

Aber sehr SCHön war es, man erfährt eben immer wieder was neues, freut sich darüber, wenn 2 SCHwestern sich lange unterhalten können, tolle harmonische Stimmung untereinander, kein Stress, viel Spass.

Ich sage allen "SCH" herzlichen Dank für das mitlaufen.

Der nächste Blog wird wohl knapp 2 Wochen dauern, erfahre erst nächste Woche, wann ich wieder längere Strecken laufen darf.


Mein Highlight für heute:

Die Kommunikation und alle meine "SCH"

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Freitag, 27. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 8
Bizzzl, Bizzzl,

nein, nicht das, was auf der Zunge lacht sondern Bizzzl (Geräusch) beim einschalten eines alten Röhrenfernseher.

Schalte ja wieder meinen Blog an.

Tief überwunden, nicht mehr genervt.

Aber wie schreibe ich den heute, obwohl ich gestern gewandert bin?

Also tu ich mal so, als ob gestern heute wäre...


Morgens leider immer noch leicht genervt aufgestanden, habe schlecht geschlafen. Immer noch geärgert? Wer weiß.

Meine Frau fragt mich, ob ich den Lust zum wandern habe. Sie war gestern Abend leicht geschockt, dass ich so einen miesen Tag hatte.

Aber heute habe ich Lust, eine schöne Etappe steht an, von Wellerode aus an Lohfelden vorbei nach Dörnhagen, 14,3 leichte Kilometer








Wettercheck heute im Radio, 8 Sonnenstunden um die 0 Grad. Blick aus dem Küchenfenster, stimmt.


Rucksack gepackt, um 9:42 Uhr fährt der Zug.


9:37 Uhr, Abfahrt!!

Ich bin fertig gestriegelt und geschniegelt, kommt meine Frau die Treppe hoch, die Regenhose schlottert nur so an ihr rum "Ich habe deine Regenhose an"! Na Klasse, Schuhe ausziehen, Regenhose wechseln, Schuhe anziehen.

9:39 Uhr, das wird knapp.

Mit dem kleinen Coralloroten Flitzer Vollgas rückwärts aus der Einfahrt raus, ist zu schaffen. Berg runter, Stoppschild ignoriert, jede Sekunde zählt. Mitten am Berg fast eine Vollbremsung. Graue E-Klasse mit Opa und Hut vor mir.

Mannnnnn, gib doch mal Gas, hier ist 50 und nicht 20.

Er hat die Ruhe weg, zuckelt langsam auf den Kreisel zu. Bitte las ihn rechts abbiegen, dann schaff ich's noch.

9:41 Uhr

Leider nicht, er fährt auch Richtung Dorf, fängt vorm Edeka an rechts zu blinken um dann bis zum Aldi weiter zu fahren. Na ja, er fährt halt einen LKW, holt zum rechts abbiegen erstmal nach links aus. Gut das ich ihn nicht überholt habe.

Durchs Dorf weiter, nicht schneller als 50, blaue A-Klasse mit Oma am Steuer vor mir, vor jeder Kurve fast eine Vollbremsung..

Haben die heute alle was gegen mich????

Sie parkt rechts ein, ich flitze vorbei und biege zum Bahnhof ab.

9:42 Uhr


Vielleicht geht die Uhr im Fiat eine Minute vor, vielleicht hat die RT Verspätung, hoffen....


Fahre auf den Parkplatz, RT steht bereits da..... und fährt los. Mannnnnnnnn, das nervt mich, nicht schon wieder.



Gute Idee von meiner Frau: "Lass uns versuchen den Zug in Hecko einzuholen". Hmm, nicht schlecht, an einer Station muss der Zug vorher noch halten.

Also den kleinen Roten rum geschmissen, zügig aber nicht zu schnell durch den Ort zurück.

Jetzt bitte keine graue, silberne oder blaue A/B/C/E -Klasse vor mir! Durch den Kreisel raus auf die Kreisstrasse, alles frei. Hurra.

Und jetzt konnten die 69 Pferde mal los laufen. Das schaffen wir. Durch Hecko durch. Auf den Bahnhof zufahrend bereits gesehen, dass der Zug noch nicht da ist. Das schaffen wir noch.

Bahnschranke schon zu, der Zug fährt auf der anderen Seite der Schranke ab.
Mist, das schaffen wir nicht mehr....


Also ganz gemütlich nach Hause, der nächste Zug fährt in 30 Minuten.

Übertrieben früh wieder zum Bahnhof, 6 Minuten warten. Die RB hat 5 Minuten Verspätung, unsere RT soll pünktlich fahren. Es kommt wie es kommen muß, durch die verspätete RB hat auch unsere RT Verspätung. Warum nicht vorhin??

Und jetzt wurde ich wieder ein bisschen genervt, am Hauptbahnhof haben wir nur 4 Minuten Umsteigezeit, der Weg bis zum Bus ist lang. wenn wir den auch noch verpassen, stehen wir nochmal 30 Minuten rum.
Dann endet unsere Wanderung im dunklen...

Im Zug hat meine Frau beruhigend auf mich eingeredet. Recht hat sie ja, aber ich musste immer noch an den gestrigen Tag denken, einer reicht mir. Und außerdem freut sie sich so sehr.

Hauptbahnhof, schnell raus aus dem Zug, Treppen hoch, durch die Halle, über den Bahnhofvorplatz gehetzt, der Bus kommt!

Glücklich in dem überhitzten Bus hingesetzt, jetzt wird alles gut. Freude bei ihr und bei mir.


Aussteigen in Wellerode, so schön ist die Kirche? Habe ich gestern gar nicht gesehen....





Aufi gehts







Im Dorf ein schönes Lokal gesehen, habe mal reingeguckt, Alles im Eisenbahnstil dekoriert, Sitzplätze sind alte 1. Klasse Sessel. Da müssen wir mal hin






Ab jetzt geht es erstmal eine Weile bergan, ein Teil führt über die alte Trasse der Söhrebahn, die zum Wanderweg umgebaut wurde. Echt schön.











Vorbei ging es am Welleröder Sühnekreuz. Im Mittelalter musste man so ein Kreuz aufstellen, wenn man jemanden erschlagen hat. Sachen gibt's.









Schattenbild







Berg hoch gegangen, schöner Ausblick, Zeit für ein Päuschen.

Was ist denn hier vorbei gelaufen?








Jetzt ging es lange durch den Wald, an einer Kreuzung mussten wir feststellen, dass es zu meinen Schwiegereltern inzwischen näher ist als zu uns nach Hause.







Kurze Zeit später haben wir den breiten Forstweg verlassen, ab ging es mitten durch den Wald auf sehr schmalen Pfaden. Was hat sich meine Frau über diesen Weg gefreut, sie ging vorne weg und laufend kam nur "ist das schön hier". War es ja auch, bei ihr mindestens Glückshormone hoch drei.















Aber irgendwann war dieser schöne Teil vorbei und wir sind recht nahe an Kassel ran gekommen, im Vordergrund Lohfelden, dahinter Waldau. Am Horizont kann man den Weg der 3. Etappe von Mönchehof nach Rothwesten erkennen. Den Herkules sehe ich inzwischen von links, ich bin schon ganz schön weit rumgelaufen.









Im Vorfeld hatte ich in meinem Reiseführer gelesen, dass jetzt ein Teil des Weges auf dem Ars Natura Wanderweg zurück gelegt wird. Zahlreiche Kunstobjekte waren angekündigt und unterem anderen eins, welches leicht übersehen wird, da es in einem Baum ist.

Und jetzt verrat mir mal einer, wieso wir unter gefühlten 10.000 Bäumen unter einem eine kurze Pause machen und wir erst beim weitergehen bemerken, dass wir genau diesen Baum mit seinen "Kunstwerken" ausgesucht haben. Da müssen Höhere Mächte im Spiel sein









Noch ein paar weitere Kunstwerke fotografiert, unter anderem auch die Skulptur "Gemeinsame Wege". Aus Urheberrechtlichen Gründen bin ich auf dem Foto nur alleine zu sehen....











So, jetzt heisst es Kassel vorläufig Adieu zu sagen, durch den Wald geht es an der A7 entlang den Berg wieder hoch.

Am Vorabend hatten wir einen Krimi gesehen, wo zum Schluss der Junge einem Schlag ausweichen wollte und auf einen Stein gestürzt ist, tot.

Meine Frau läuft wieder vor mir durch den Wald und muss einen Holzstamm übersteigen. Ging gut, nur die darauf folgende vom Schnee halb verdeckte Wurzel übersieht sie. Tritt dagegen, kommt ins Straucheln, rudert mit den Armen, versucht mit einem Ausfallschritt die Balance zu halten, erfolglos.

Platsch, da liegt sie längs vor mir, 30 cm neben ihrem Kopf eine Erhebung im Schnee. Ein Stein? Ein Eisklumpen? Eine spitze Wurzel?
Tausend Gedanken gehen in diesem Augenblick mir durch den Kopf. Ist sie darauf gefallen? Der Junge vom Vorabend?

Und warum bewegt sie sich nicht?

Das ganze geschah innerhalb von einer Sekunde aber inzwischen bewegt sie sich wieder, puhh

Habe ihr aufgeholfen, alles gut, nur Schrecken.

Sie ist eben ein Stürzer, war ja nicht das erste Mal.

Weiter ging es mit ermahnenden Worten von mir, pass auf den Weg auf, pass auf wo du läufst. Teilweise war der Weg eisig und sie sollte mehr im Schnee laufen. Musste ständig aufpassen, ein, zwei Rutscher von ihr, aber ich habe sie sicher an der Hand, böser Blick von mir.

Rutscher von mir, ein leicht lächelndes Gesicht schaut mich an "Im Schnee laufen, nicht auf dem Eis"......Jaja

Oben auf dem Berg musste ich mal ein Windrad fotografieren, von diesem sehen wir von unserem Haus aus nur die Rotorspitzen.







Aus dem Wald raus, Kassel liegt jetzt klein hinter uns, die A7, Baunatal und Schauenburg prägen jetzt die Aussicht. Zeit für ein Päuschen, wir sind bereits in Fuldabrück









Weiter an der Waldgrenze von Dörnhagen, fast alle Grundstücke sind mit einer hohen Mauer oder Hecke vor Blicken der Wanderer geschützt. Bis auf eins:

Wanderer, gönn dir eine Rast, tritt ein. Wenn wir da sind, machen wir euch einen Kaffee.

Sehr nett, keiner zu sehen, daher gehen wir weiter, die Sonne steht schon deutlicher tiefer, es wird kälter.







Kunterbunte Bank, mein Selfie nicht schlecht, das Bild mit meiner Frau deutlich besser, ja ja, ich weiß, Urheberrecht







Weiter ging es aus Dörnhagen wieder raus, weite Blicke zum Chattengau, Gudensberg oder auch in das Melsunger Land, von Kassel keine Spur mehr









Ab zum Bus, noch ein Foto gegen die Sonne







Kurz auf den Bus gewartet, in Kassel reicht die Zeit beim umsteigen nicht für Kaffee und Kuchen.

Sehr schöne Etappe heute, mit einem lächeln sitze ich wieder zu Hause auf meiner grünen Couch. Alles gut, der Mittwoch ist nicht vergessen aber nur noch eine Erfahrung.

Freue mich jetzt auf Sonntag, eine neue Erfahrung steht an, mit mehreren Freunden zusammen zu gehen.
Wird eine Interessante Etappe, 16 Kilometer hört sich vielleicht dramatisch an, ist es aber nicht.

Weitesgehend flach, 2 Autobahnen werden passiert, über die Fulda, unter der ehemalig längsten Eisenbahnbrücke Deutschlands durch, lange Zeit an einem Bach lang, an einem See vorbei. Abwechslung ist angesagt.

Und die Ahle Wurscht ist genau zum richtigen Zeitpunkt fest geworden, was wird die schmecken........

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Donnerstag, 26. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 7
RUUUUUUUUDIIIIIIIIII

Sorry, ich muss mich nochmal anbrüllen

RUUUUUUUUDIIIIIIIIII


Mannnnnnnnnn, was für ein mieser Tag.



Mittwoch der 25.01.2016

Beim Frühstück habe ich bereits gemerkt, dass mich heute irgendwie alles nervt. Keine Ahnung warum.

Meine herzallerliebste freut sich, dass ich heute wieder einen Teil meines Wege's gehe und bereitet liebevoll den Tee und den Rucksack vor. Auf Fragen von ihr kriege ich immerhin noch ein "ja bitte" oder "nein danke" raus.
Sie kann ja nichts dafür aber ich bin nun mal ein Stier und wenn den etwas nervt........ dann sieht er Rot.
Ich belasse es bei einem Hellrosa und da sie einen Termin in der Stadt hat, bringt sie mich zur Haltestelle.

Tour heute geht von Oberkaufungen über Vollmarshausen nach Wellerode, 11 leichte Kilometer








Die Fahrt war nicht sehr Gesprächig, gefühlt jede Ampel hatte Rot - das nervt mich.
Die Autofahrer vor uns bummeln - das nervt mich.
Das Wetter grau - das nervt mich.
Ich kriege schlechte Laune - das nervt mich.
Warum? - Keine Ahnung - das nervt mich.
Ich weiß, dass ich es momentan nicht ändern kann - das nervt mich.

In Kaufungen wurde die Zeit für meine Frau knapp, hat mich kurz vor der Haltestelle rausgelassen, ein gequältes Lächeln und Winken hinterher.

Na, dass kann ja ein toller Tag werden.

Wollte jetzt über die Strasse, endlose Autoschlangen lassen es nicht zu - das nervt mich.

Und dieser Autolärm - das nervt mich.

Endlich über die Strasse gekommen und an der Haltestelle mein obligatorisches Selfie gemacht. Hieran gedacht, Wettercheck vergessen - das nervt mich.







Wenigstens hat das erste Selfie gepasst, immerhin etwas. Man sieht aber an meinem Ausdruck, dass ich irgendwie anders aussehe, eben genervt.

Ich überlege, ob es überhaupt Sinn macht, los zu wandern. Bei der Laune. Bisher hat mir der Weg soviel Spass bereitet und so soll es eigentlich auch bleiben.
Mich auf die Bank gesetzt und eine Zigarette geraucht.

Gehst du heute oder gehst du nicht?

In 5 Minuten kommt ne Bahn nach Hause.

In meinen Trübseligen und negativen Gedanken habe ich mir überlegt, dass Teil des Weges nicht nur alles schön und positiv ist.
Teil des Weges ist es auch, den inneren Schweinehund zu besiegen und mit dem negativen klar zu kommen.
Dazu gehört auch schlechte Laune.
Keine schöne Erfahrung, aber eben eine Erfahrung.

Also, widerwillig los







Und schon ging es weiter, warum war das Startschild der Etappe an so einem kleinem Pfosten - das nervt mich.

Bin dann weiter so durch Kaufungen gelaufen und habe dort schon gemerkt, heute sehe ich alles - aber ich nehme nichts wahr.
So wie ich auf den vergangenen Etappen die kleinen Dinge gesehen und mich daran erfreut habe, finde ich heute nichts - das nervt mich.

Daher nur 2 Bilder aus Oberkaufungen, obwohl es ein schöner Ort ist. Zum einen die Losse, zum anderen die Stiftskirche









Vorbei an der Schule, es ist gerade Pause. Normalerweise wäre ich stehen geblieben und hätte einen Moment zugesehen. Heute nicht. Ich muss 11 Kilometer laufen. Der Weg ist nicht das Ziel, heute ist das Ziel das Ziel. Einfach nur schnell von A nach B kommen - das nervt mich.


Da hat wohl jemand eine Gurke verloren und ein freundlicher Zeitgenosse (Ich war es ja heute nicht) hat die Gurke auf einen Stromkasten gelegt. Glaubt der im Ernst, dass jemand die Gurke mitnimmt? Schade um die Gurke - das nervt mich








Von der Haltestelle ging es natürlich nur bergauf - das nervt mich.

Unter der B 7 durch, der Autolärm nervt. Warum werden diese Strassen nicht durchgängig auf beiden Seiten mit Lärmschutzwänden versehen. Schließlich gehe ich hier wandern und da kann ja ein bißchen Ruhe nicht schaden.....







Nach kurzer Zeit kam eine Lamaherde in Sicht, vielleicht könne die ja meine Laune verbessern. Ich rufe sie aber die reagieren noch nicht einmal - das nervt mich








Und immer noch geht es weiter bergauf - das nervt mich.

Eigentlich würde ich jetzt denken, dass ich schon 2 Kilometer gelaufen bin, heute muss ich aber noch 9 lange Kilometer laufen.

Das Wetter ist wie meine Laune, trüb









Noch 7 Kilometer, Zeit für eine Pause. Selbst mein Kotelette bringt mir kein lächeln ins Gesicht. Ich esse es nur zur Hälfte - das nervt mich







Na Gott sei Dank, Vollmarshausen mit seiner byzantinischen Kirche in Sicht, nur noch 3 Kilometer. Wurde ja auch Zeit.









Habe die meiste Zeit des Weges nur auf den Boden gestarrt, kaum etwas bis gar nichts um mich herum mitbekommen. Normalerweise wäre ich zu dieser Kirche gelaufen. Oder ich hätte mich an den Wegen erfreut. Nichts von dem - das nervt mich







Na endlich, Wellerode in Sicht







Auf dem Weg ins Dorf so überlegt, ob diese Etappe etwas gebracht hat. Keine Ahnung, ich blase inzwischen nur noch Trübsal - das nervt mich.

Passend zu dem Tag sehe ich den Bus vorbei fahren, eine Minute später bin ich an der Bushaltestelle - das nervt micht.

30 Minuten warten, der Dorfbäcker hat Mittagspause - das nervt mich.

Die Autos rasen durch den Ort - das nervt mich.
Habe keine Tee mehr - das nervt mich.
Wieso muss sich jetzt einer neben mich auf die Bank setzen? - das nervt mich

Und selbst mein heißgeliebter Blog nervt mich, darum schalte ich ihn jetzt a

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Dienstag, 24. Januar 2017
Wir sind mal Sonntag weg
Blogge mal wieder, die vergangenen Tage gab es nichts zu berichten.
Wegen des Busfahrerstreik konnte ich keinen Teil des Weges gehen, ich kam nirgendswo hin bzw. wieder zurück.

Ärgerlich, aber nicht zu ändern, bin daher mit meiner Frau am Sonntag eine Etappe des Märchenwanderweg Nordhessen gelaufen. Ebenfalls sehr schön.

Montag und Dienstag habe ich mich auf anraten meines Arztes ein bisschen geschont. Wegen einer Erkältung möchte ich nicht die OP am nächsten Montag riskieren.

Bevor ich auf den kommenden Sonntag komme, möchte ich mich über das Europaweite Feedback bedanken.

Ja, ihr habt richtig gelesen, Europaweit! Neben den persönlichen Gesprächen habe ich mich über die lieben Kommentare herzlichst gefreut, haben für gute Laune gesorgt und per Whats App habe ich Rückmeldung aus Österreich erhalten. Danke an alle!

Und wisst ihr was der Hammer ist? Gebt mal bei Google "Kassel Steig" ein. Es gibt 86.700 Suchergebnisse. Auf Seite 4 und Platz 31 taucht bereits mein Blog auf. Unglaublich, oder?

Bisher habe ich über 500 Blog Aufrufe, kein Ahnung ob das viel oder wenig ist, eigentlich egal, da ich den Blog ja für mich schreibe. Wenn noch Familie,Freunde, Bekannte oder mir unbekannte Personen an meinem Blog teilhaben, freut mich das umso mehr.

So, jetzt zu kommenden Sonntag. Ich gehe die Etappe W9 von Dörnhagen nach Großenritte. 16 leichte Kilometer mit mehr Gefälle als Steigung.

http://kassel-steig.de/002_Etappen/9_Etappe.html

Start ist um 10:00 Uhr an der Bushaltestelle Dörnhagen Siedlung. Ich habe mir überlegt, dass alle, die mitgehen möchten, mit dem Auto dorthin kommen.
Die Haltestelle ist in der Rundstrasse, direkt bei der Fuldabrücker Landbrauerei.

Ich denke, dass der Weg gut 4 - 5 Stunden dauert, ab Großenritte fahren wir mit Tram und Bus nach Dörnhagen zurück, dauert gut eine Stunde.
Das beim Rückweg in Dörnhagen eine Landbrauerei geöffnet hat, war von mir keine Absicht, aber vielleicht eine Überlegung..... :-)

So, dass soll es für heute gewesen sein, freue mich, dass ich morgen wieder wandern gehe

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RTL in Kaufungen
Der Beitrag von RTL wurde gestern Abend gesendet, wie versprochen der Link dazu:

http://www.rtl-hessen.de/show/2017-01-23/sendung-vom-23012017

Ist Beitrag Nummer 3, kann mann rechts anklicken

Mehr später, mache jetzt erstmal Abendessen

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Samstag, 21. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 6-2
Hmm, irgendetwas stimmt hier nicht. Im Text, den ich gestern bearbeitet habe, wird alles angezeigt, in der Ansicht für alle fehlt das letzte Stück nach meinem Highlight des Tages.

Daher reiche ich es nach:

Morgen (oh, es ist ja schon morgen, schon so spät! Da steigt ja kaum noch einer durch) gehe ich nicht meinen Weg, Samstag nachmittag kommt die Bundesligakonferenz auf HR 1, da jage ich mit dem Staubsauger durch Haus.

Wer diesen Blog bisher verfolgt hat lade ich gerne ein, nächsten Sonntag, den 29.01.2017, mit mir zusammen einen Teil des Weges zu gehen. Die letzte Etappe heb ich mir für mich auf, da möchte ich alle Eindrücke des Weges mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Wer mit möchte, kann mir dieses als Kommentar in diesem Blog einpflegen oder per Whats App an meine Frau senden, weitere Details wie Treffpunkt und Etappe folgen am Donnerstag. Das besondere ist, dass ich etwas mit euch teilen möchte:











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Freitag, 20. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 6
Kennt ihr das, wenn man morgens aufsteht und einen Ohrwurm hat? Nein, kein pfeifen oder etwas biologisches. Eine Melodie, ein Lied welches einem den ganzen Tag nicht aus dem Kopf geht?

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit. Dad dad da dit dad dad da dit dad dad da da dada da dit.

Kennt ihr nicht? Bestimmt kennt ihr es.
Ist Tom's Diner von Suzanne Vega, hört es euch mal an:

https://www.youtube.com/watch?v=FLP6QluMlrg


Glaubt's mir, hat mich den ganzen Tag begleitet und nicht gestört, ich liebe dieses Lied

I am sitting
In the morning
At the diner
On the corner


So, solltet ihr jetzt auch einen Ohrwurm haben, war es von mir keine Absicht (wer's glaubt).

Respekt Rudi, da hast du heute aber eine anspruchsvolle Etappe vor dir, 20,6 Kilometer, mehr Steigung als Gefälle, von Heiligenrode nach Uschlag und Dahlheim, Gut Windhausen, wieder Heiligenrode (wieso, dann kann ich doch gleich abkürzen!), Niederkaufungen nach Oberkaufungen







Hab mit meiner Frau Notpläne abgesprochen, falls es zu schwierig ist, "Ruf mich an, ich hole dich", alle Abkürzungen zu Haltestellen unterwegs (sofern sie überhaupt von Bussen angefahren werden), "Ruf mich an, wenn du zu Hause bist". Mache ich, aber die knapp 21 Kilometer werde ich laufen

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit. Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit..............


I am waiting
At the counter
For the man
To pour the coffee




Heute mal einen lokalen Wettercheck vom Balkon aus, kein Wetter.de

Blick in Richtung meines heutigen Etappenziels, die Sonne geht auf, alles gut








Der Mond ist noch zu sehen, keine Wolken in Sicht, blauer Himmel, Arschkalt, also Abmarsch








Und heute lasse ich mich vom ÖPNV nicht aufhalten, sollen sie ruhig streiken, ich nutze den PNV (Privater Nah Verkehr) bis zur Haltestelle Wichertstrasse








Meiner strahlenden Frau in ihrem Coralloroten kleinen Etwas hinterher gewunken und was kam um die Ecke? Natürlich der Bus....
Was soll's, ich freue mich auf die Etappe und laufe los

Dad dad da dit dad dad da dit...... und vergesse vor lauter guter Laune und meinem Ohrwurm mein obligatorisches Selfie an der Starthaltestelle. Mist.







Und schon geht es aus Heiligenrode raus, immer der Nieste entlang







Kurz danach habe ich mir mal gefällte und zum Abtransport liegende Baumstämme angeguckt. Seht ihr auch die gleichmäßigen Kerben in der Rinde und wo kommen die her?








Ist von einem Holzernter (vom entasten), einer Maschine die alles macht, Text und Bild aus Wikipedia:

Als Holzvollernter, Waldvollernter oder Kranvollernter bezeichnet man spezielle Holzernte-Maschinen. Die Maschinen fixieren die Bäume, fällen sie und können die Stämme entasten und für den Abtransport mit dem Forwarder ablegen.








Weiter geht es durch das Niestetal, nichts aufregendes, kein oder nur wenig Schnee, immer nur dem Bach entlang, da war das auftauchen der Kläranlage ( auch die müßen irgendwo sein, gebe es die nicht, wäre alles im Ort Sch.....)schon eine willkommene Abwechslung









Langweilig wurde mir nicht, ich hatte ja meinen Ohrwurm dabei

Dad dad da dit dad dad da dit....

And he fills it
Only halfway
And before
I even argue



Weiter nach Uschlag rein, jetzt gab es doch noch ein paar schöne Bilder vom Ort und der teilweise zugefrorenen Nieste





















Jetzt gilt es, steil geht es bergauf, hiervor hatte ich im Vorfeld ein bißchen Bammel, es ging aber bestens! Bin ich schon so trainiert? Konnte fast den ganzen Aufstieg mit einer 40er Schrittlänge gehen








Während des Aufstiegs gab es nichts zu fotografieren, nur ein Bild zurück auf Landwehrhagen








Habe jedoch eins festgestellt: Die Waden tun beim bergauf laufen weh. Trete mit dem Fußballen zuerst auf, stelle mal um um und trete mit der Ferse zuerst auf. Und: Es zieht nicht mehr in der Wade. Hammer, keine Schmerzen!!

Kurz vor Ende gab es laut Wanderführer eine Besonderheit, die pazifische Edeltanne. schaut es euch an, umgehauen hat sie mich nicht.












Oben angekommen gab es eine tolle Aussicht auf das Niestetal, unten der Ort Dahlheim, im Hintergrund Escherode. Dort wollten wir einmal ein Haus kaufen, eine Scheune die wir zu einem Haus umgebaut hätten, im Ort ganz oben am Waldrand.








Bisher bin ich noch keiner Menschenseele begegnet, auf freiem Feld habe ich dann jemand getroffen, der mir ein lächeln ins Gesicht zauberte und ein guter Freund wurde













Bei strahlendem Sonnenschein haben wir zusammen ein Lied gesungen

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit......

He is looking
Out the window
At somebody
Coming in


Ist es euch eben aufgefallen? Ich habe eine neue Mütze!







Als im am Mittwoch auf die RT zur Heimfahrt gewartet habe, bin ich zum aufwärmen in so'n Billigladen für Bekleidung. "Auf alle reduzierten Artikel gibt es 50%", war überall ausgehangen. Na ja, gucken kann ich ja mal. Und da hing diese Mütze, reduziert von 6,99 auf 3,99, nochmal reduziert auf 1,99. Na denke ich, bei dem Preis kannste nicht's verkehrt machen, zur Kasse und die Mütze mit einem 2 Euro Stück bezahlt. Die Kassierein sagt danke und gibt mir 1,01 Euro Wechselgeld zurück. Eine so schöne Mütze für 99 Cent, das nenne ich mal einen Schnapper.

Ausserdem hat sie einen riesen Vorteil. wenn es mal kalt ist, nein, so richtig kalt, hält sie das gesamte Gesicht warm







Wenn ihr euch jetzt fragt, ob ich sie noch alle habe und ob es mir gut geht?






Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit......

It is always
Nice to see you
Says the man
Behind the counter




Ein schöner Blick auf Kassel, den Herkules sehe ich inzwischen von vorne, Kassel im leichten Nebel, Kaufungen vor mir, Zeit für ein Päuschen, bin schon 8 Kilometer gelaufen















Wie lange lebe ich eigentlich schon in Kassel? Ganz schön lange aber vom Gut Windhausen mit seinen Affen hatte ich noch nie etwas gehört. Ist wirklich eine kleine und interessante Perle in Nordhessen, den Rundweg hierzu zu laufen lohnt sich, sind gut 4 Kilometer.

Schreibe nicht viel dazu, durch die Tafeln sollte es sich selbst erklären, dazu noch ein Link

http://regiowiki.hna.de/Gut_Windhausen






















Das berühmte Affendenkmal und die Sitzgruppe lädt doch schon ein oder?










Für meinen Schwiegervater: Es geht nichts über ein Päuschen mit einer leckeren Klappstulle und einem heißen Tee































Dann ging es in einem riesen Bogen über die Felder, Zeit für ein kleines Lied:

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit......

To the woman
Who has come in
She is shaking
Her umbrella

And I look
The other way
As they are kissing
Their hellos

I'm pretending
Not to see them
Instead
I pour the milk

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit......


Auf einer Anhöhe schon wieder ein schöner Blick, links ist die Kläranlage, in der Mitte das Hochhaus an der Weserspitze. Interessant wird der hohe Berg mit dem Schnee davor, das ist der Heckershäuser Berg mit dem Tanzeplatz und da wo der Schnee beginnt, habe ich auf dem Jagdsitz gesessen. Das war doch erst gestern, oder?? Und außerdem kann ich mit Stolz sagen, dass ich von dort bis hierher schon gelaufen bin.








Kurz danach ging es steil bergab und ebenso steil wieder bergauf. Da es vorhin an der Steigung so gut ging, habe ich diese Steigung versucht, mit einem 60er Schritt hoch zu kommen. Drei viertel habe ich geschafft, dann ging mir die Puste aus....

Habe es langsamer angehen lassen und dadurch ein Reh gesehen







Juch hu, Niederkaufungen erreicht. dass heißt auch, dass ich bisher 18 Kilometer gelaufen bin. Den Rest schaff ich doch locker....












Auf dem Weg runter ins Dorf, sehe ich am Haus unten Ziegen stehen. Ich rufe sie und sie setzen sich in Bewegung und kommen den Hang zu mir hoch gelaufen.




















Habe mit den Ziegen wieder gesungen

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit......

I open
Up the paper
There's a story
Of an actor
Who had died
While he was drinking
It was no one

I had heard of
And I'm turning
To the horoscope
And looking

For the funnies
When I'm feeling
Someone watching me
And so

I raise my head
There's a woman
On the outside
Looking inside





Im Dorf ging es die Losse lang, habt ihr schon mal Enten auf Eis laufen sehen? Die kleinen Watschelfüße rutschen laufend aus, echt witzig







Kennt ihr den Film "Flucht aus Alcatraz" mit Clint Eastwood?
Da gab es eine Szene auf dem Gefängnishof beim Hofgang, wo der "Oberknastbruder" separat gesessen hat, ein Bodyguard stand neben ihm, der andere ist auf und abgelaufen. An diese Szene habe ich sofort bei diesem Bild gedacht, in der Mitte der Oberknastbruder, rechts und links seine Bodyguards








So, kurz noch zum Steinertsee und dann habe ich es geschafft, ca 15 Minuten bis zur Tram









Mache nochmal ein kurzes Päuschen, trinke mein Tee leer und auf einmal kommt auf dem Fußweg ein Feuerwehrwagen angefahren, 50 cm vor meinen Füßen fährt er langsam vorbei und hält rechts von mir. Was ist den hier los, kann ja interessant werden und beschließe meine Pause noch kurz zu verlängern.







Aus kurz wurde lang, 60 Minuten. Es kam nämlich noch ein Berufstaucher und von RTL ein Kamerateam.







Alles klar, die drehen bestimmt einen Film, wie gefährlich es auf dem Eis ist und wie ein eingebrochener Mensch gerettet wird.
So war es auch, kurz darauf lief ein Feuerwehrmann auf das Eis und sägte ein Loch in die Eisdecke.









Hilfe, ein Mann ist im Eis eingebrochen, ruft die Feuerwehr!!!







Tatü, Tata, die Feuerwehr ist da...

mit Blaulicht und Sirene kamen sie erneut an mir vorbei, diesmal nicht langsam sondern ganz schön schnell. So im sitzen ist ein nah vorbei fahrender Feuerwehrwagen ein riesen Monster













Ein Feuerwehrmann robbt sich auf dem Eis zum Opfer, sichert ihn und zieht ihn heraus. Die anderen setzen das Boot aufs Eis, schiebend und ausrutschend, teilweise mit Hilfe von Eisäxten vorwärts. Alle Personen und das Boot sind mit Seilen gesichert. Das Opfer wird in das Boot gehoben und die Feuerwehrleute mit rein.























Und jetzt wird das Boot von den Feuerwehrleuten angezogen, mit den vielen Seilen ist das ja möglich.

Pustekuchen, die Rennen mit den Seilen in den Händen wie von der Tarantel gestochen los, innerhalb von 2 Sekunden sind alle sicher am Ufer. In dem Boot hätte ich auch gerne gesessen. Na, das nenn ich mal eine schnelle Rettung.











Ein abschließendes Interview noch und ich gehe weiter. Der Beitrag kommt wohl bei RTL regional, nur zu empfangen über Kabel, DVB-T und bei RTL online. Werde es beobachten und sofort in diesem Blog per Link mitteilen.









Total durchgefroren (hatte ja keinen Tee mehr) vorbei an der Steinertseebahn











und einem Weinberg (laut Wanderführer soll der Wein gut schmecken)









ging es zur Tram Haltestelle.
Hurra, mit Umweg gut 23 Kilometer gelaufen, mir geht es gut, keine Schmerzen.

Was für eine Etappe, leichter Bammel vor dem ersten steilen Anstieg, keine Erwartungen an Sehenswerten und dann dieser Tag voller toller Eindrücke und Aussichten!

Heute bin ich echt stolz auf mich, gönne mir in Kassel am Rathaus in der Back Factory einen Kaffee und ein Schokoladen-Vanille Gebackstückchen für 1,89 Euro (dafür würde ich ja fast 2 Mützen kriegen, eine für meinen Bruder? :-) ).

Bevor ich euch mein Highlight des Tages zeige, vielen Dank an meine Schwiegereltern für das zusenden des Buch " Ich bin dann mal weg" und singe am Rathaus Kassel meinen Ohrwurm zu Ende

Does she see me?
No she does not
Really see me
Cause she sees
Her own reflection
And I'm trying
Not to notice
That she's hitching
Up her skirt
And while she's
Straightening her stockings
Her hair
Has gotten wet
Oh, this rain
It will continue
Through the morning
As I'm listening
To the bells
Of the cathedral
I am thinking
Of your voice...

Dad dad da dit dad dad da dit, dad dad da da dada da dit. Dad dad da dit dad dad da dit dad dad da da dada da dit.


Mein Highlight für heute, ein bester Freund mal nicht in Obervorschütz/Maden sondern im Niestetal


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Mittwoch, 18. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 5
Irgendwann trifft es jeden einmal. Heute hat es mich getroffen:

STREIK


beim NVV.

Die heute benötigte Buslinie 32 fährt den ganzen Tag nicht, einzelne Buslinien werden bestreikt.

Da hat man sich Tagelang auf die heutige Etappe mental vorbereitet und man kann sie nicht durchführen. Das hat mich so demotiviert, das ich heute gar nicht gelaufen bin.

Selbst aufmunternde Worte meiner Frau haben mir nicht geholfen, dass ich einfach eine andere Etappe laufen soll. Das ging einfach nicht. Hat mir mittags mein Schwiegervater am Telefon bestätigt, wenn man sich auf etwas einstellt, klappt was anderes nicht unbedingt. Er hatte jedoch eine sehr gute Idee, die leider zu spät kam: Ich hätte einfach nach Hause laufen sollen! Ja, das wäre gegangen!


Angefangen hatte der Tag mit aufstehen um sieben, 8:14 fuhr der Zug. Ab zum Bahnhof Weimar, dort angekommen war ich erschrocken, wie rappelvoll der Bahnsteig war. Hatte aber Glück, 5 Minuten vor meinen Zug fuhr noch ein anderer. RT fuhr dann vor und meine Augen wurden immer größer. Bahnsteig leer, dafür der Zug rappelvoll mit Schulklassen aus Zierenberg.
Na ja, macht nicht's, noch einen Sitzplatz bekommen und dem Treiben zugesehen.
Am Hauptbahnhof sind die Klassen ausgestiegen, "3A an den vorderen Pfosten, 3B an den zweiten, 3C an den dritten, 3D an den letzten Pfosten. Und da standen sie dann immer zu zweit, schön ordentlich Händchen haltend, hat sich seit meiner Grundschulzeit wohl nicht viel verändert....

Ausgestiegen am Königsplatz, hatte jetzt 20 Minuten Umsteigezeit. Bin dann einmal so um den Stern zur Bushaltestelle rumgelaufen, war pünktlich da. Alle Busse kamen, nur meiner nicht. Vom Streik wusste ich, vereinzelt sollten Busse ausfallen. Also 30 Minuten auf den nächsten Bus gewartet, habe mich ins nächste Cafe für einen Kaffee gesetzt. nach 30 Minuten kam immer noch kein Bus, um unnötige weitere Warterei zu vermeiden habe ich bei der NVV angerufen. "Nein, die 32 fährt heute den ganzen Tag nicht". Na super....

Bin dann anderthalb Stunden so durch die Stadt gelaufen, habe mir mal angesehen, was aus meiner Jugend so an Geschäften übrig geblieben ist: Nur ein Geschäft, Tabakwaren Rocholl am Stern. Noch immer werden im linken Schaufenster Regenschirme angeboten, müssen wohl seit mehr als 40 Jahren dort gut laufen.

Ansonsten ist von den alten Geschäften nichts mehr da, Chinese Mandarin im ersten Stock, Bekleidungshaus Busam, das Kino am Stern, Kneipe der Druckspiegel + HNA neben Spielwaren Pfannkuch, Polster Richter, Bödicker Moden, Kaskade + Bambi, Scheyhing, karstadt, Overmeyer, die Telefonzellen (wann hat man den zum letzten mal eine benutzt geschweige denn eine gesehen?) und Buden am Königsplatz mit dem leckeren Speckkuchen von Silber's und viele mehr. Hey Rudi, nicht sentimental werden.

Die RT zur Heimfahrt kam und ab Richtung Weimar. Am Hauptbahnhof war die RT schön leer aber nicht mehr lange. Wer stand da schön aufgereiht? Natürlich die Schulklassen. Der Zug wurde gestürmt, mein schön leerer vierer Platz war es nicht mehr lange.

Und noch etwas hat sich meiner Grundschulzeit nicht geändert: Das feilschen um die Sitzplätze, wer sitzt neben wem. Es gibt eben einen besonders beliebten Schüler und alle wollen zu ihm "darf ich neben dir sitzen?" und er vergibt dann großzügig die freien Plätze neben sich....

Mir hat sich ein zierliches kleines Mädchen gegenüber gesetzt, ich habe dem Treiben mit einem lächeln zugesehen, hey Rudi, nicht schon wieder sentimental werden......

Die alten Streiche mit der gleich alten Reaktion gibt es immer noch: Von hinten dem Vordermann(jungen) die Bommelmütze vom Kopf reißen, dieser streift sich erst die Haare glatt und fängt dann an um seine Pudelmütze zu streiten "gib sie wieder her", er bekommt sie wieder und wer anderes reißt sie ihm vom Kopf. Wieder die gleiche Reaktion, erst die Haare glatt streichen.......

Die Kinder hatten Hunger und so wurden die Brotdosen raus geholt, von hinten klopft mir einer auf die Schulter und hält mir eine Flasche vors Gesicht "Entschuldigung, könnten Sie mir bitte die Flasche aufdrehen?" Na, wer kann bei so einer guten Erziehung (die des Jungen? Oder meine? Oder sind wir beide gut erzogen, wahrscheinlich) schon nein sagen. Mit einem lächeln die geöffnete Flasche zurück gegeben und ein lächeln zurück erhalten.

Und dann kam mein Highlight des Tages: Das kleine zierliche Mädchen mir gegenüber holte ihre lilafarbene Barbie Brotdose raus. Ich war am überlegen, was da wohl drin ist, Obstschnittchen, ein belegtes Nutellabrot? Nichts von dem.

Sie holte ein großes Stück Ahle Wurscht raus! Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit. Mädchen, das Stück Wurscht ist doch viel zu groß für dich, kannst mir doch die Hälfte abgeben. Aber sie hat das Riesenstück mit einer halben Scheibe trocken Brot zusammen aufgegessen. Das Mädchen muss aus einem guten Haushalt kommen, wenn es so ein Stück Ahle Wurscht zum Klassenausflug gibt.......


In Weimar ausgestiegen und leicht deprimiert wegen des ausgefallenen Weges den Rest des Tages verbracht. Jetzt ist aber wieder alles gut, morgen geh ich mit meiner Frau shoppen und am Freitag nehme ich einen neuen Anlauf. Bis denn, bin morgen mal weg

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Montag, 16. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 4
Hier mein Bericht der 4. Etappe, gestern hatte ich keine Lust zum bloggen.

Nach der beeindruckenden Etappe vom Samstag stand heute eine leichte Etappe über 11,5 Kilometer an






Ziel meines Weges ist ja Ruhe und die Seele baumeln lassen, was heute, ich nenne es mal nur suboptimal möglich war. 3 Viertel der Strecke hört man die A7 und obwohl nur wenig Verkehr war, waren die vorbeifahrenden Autos ständig und stellenweise sehr laut zu hören. Da merkt man erst mal wieviel Lärm eine Autobahn macht, zumal keine LKW's unterwegs waren. Manchmal habe ich mich bei Autofahrten über Lärmschutzwälle an der Autobahn geärgert (sie stören die Aussicht beim vorbei fahren), habe meine Einstellung jetzt geändert, die Anwohner sind bestimmt über die Wälle froh.



Heute wieder meine holde Frau dabei, Rucksack doppelt bepackt (es war von mir keine Absicht, dass Sie die erste Hälfte des Weges den vollen Rucksack und ich die andere Hälfte einen nahezu leeren Rucksack getragen habe), Wetter Check und auf geht es







Es ist Sonntag morgen, 9:00 Uhr!!!! Na ja, wenn man einen schönen Weg gehen will, muss man auch einmal Opfer bringen und Sonntags um halb Acht aufstehen, nach Schneefall noch Bürgersteig räumen. Kurz vor 9 das Auto meiner Frau an der Feuerwehr abgeholt, hat sie wegen Spiegelglatter Fahrbahn am Vorabend vernünftiger Weise dort abgestellt. Ab mit der Bahn nach Wilhelmshöhe, umsteigen in Tram und umsteigen in Bus.
Eine Stunde später sind wir in Landwehrhagen und mein obligatorisches Foto an der Starthaltestelle









Obwohl ich wieder in Niedersachsen bin, scheint es hier nette Menschen zu geben, die richtige Fahne weht, Booorussssiaaa








Ein Blick zurück auf ein verschneites Landwehrhagen und solange man nicht Sonntag morgen's um halb Acht Schnee vom Bürgersteig räumen muss, hat eine verschneite Landschaft schon etwas schönes











Heute heißt es auf dem Weg aufpassen, sonst kommen wir in Göttingen raus









Blick auf den Sandershäuser Berg und in der Mitte unser heutiger Lärmbegleiter









Parkplatz von außen, sieht man nicht so oft







Und ein weiter Blick bis zum Thüringer Wald







Große Füße, kleine Füße







Hatte gestern über meine Schrittlängen geschrieben, hier die visuelle Umsetzung, links normaler Schritt, mitte Steigung, rechts starke Steigung







Nach einem ersten Päuschen ein Selbstversuch, ob wir mit geschlossenen Augen geradeaus auf das Windrad laufen können. Wir können es nicht....













Dann fing es an zu schneien, im Hintergrund eine Schlittenfahrt







Am Waldesrand kamen uns 2 Frauen hoch zu Ross entgegen, habe den beiden Damen eine Freude bereitet und einige Fotos mit ihrem Handy gemacht







Vielleicht sollte ich mal reiten lernen, könnte dann meinen Weg auf einem Pferd zurück legen, ist bestimmt bequemer und die Seele kann ich dabei auch baumeln lassen.

Kurz darauf haben wir noch eine weitere Reiterin getroffen, meine Frau durfte das Pferd streicheln, worauf dieses dann wohl aus Dank ihre Hände abgeschleckt hat. Habe mich derweil mit dem begleitenden Hund beschäftigt, Schnee hoch werfen und Hund springt hoch um Schnee zu fangen. Entweder ist er blöd oder clever, wenn er mich dazu bringt, Schnee hoch zu werfen..... Aber trotzdem ein liebes Kerlchen.

So ein Windrad ist ganz schön hoch







Wenn Engel reisen














Das Schneetreiben wurde dichter







Zeit für ein weiteres Päuschen, aber wo? Auf einer Bank ist es bei dem Schnee nicht angenehm aber das Glück war auf unserer Seite! Grillhütte Heiligenrode








Eins haben wir auf dem Kassel Steig bereits gelernt: wenn du bereits an dem Zielort bist heißt das nicht, dass du schon da bist. Heute sind es noch 2 Kilometer um Heiligenrode herum, einige Impressionen auf dem Weg bis zum Etappenziel















Auf den Bus in einem Wartehäuschen gewartet, 1 Meter vor uns fuhren nonstop Autos vorbei. Schon wieder Lärm. Was soll's, kann ich nicht ändern. Am Königsplatz 30 Minuten Wartezeit, ab zu Starbucks, Tasse Kaffee und Stück Kuchen, so kann man ein Etappenziel auch glücklich feiern.








Ein Viertel des Weges bin ich jetzt gelaufen, Montag und Dienstag habe ich Arzttermine. Mittwoch gilt's dann, bei minus 6 Grad 21 schwere Kilometer. Freue mich drauf. Ich bin somit bis Mittwoch, je nach Kaputtheitsgrad auch bis Donnerstag aus diesem Blog weg

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Samstag, 14. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 3
Rudi, merk dir bitte mal eins: Wenn die Etappe anspruchsvoll mit vielen Waldgebieten und Steigungen ist, nicht so warm anziehen!

Leute, Leute, was habe ich heute teilweise für Hitzeschübe gehabt, bin öfters mit offener Jacke gelaufen weil sogar meine Brille angelaufen ist.

Nach einem Tag Pause wegen Egon (der ja bei uns glücklicherweise kaum statt gefunden hat), bin ich früh morgens schon gut gelaunt, zumal heute eine Etappe ansteht, auf die ich mich besonders freue.

Von Rothwesten über die Staustufe Wahnhausen nach Landwehrhagen.







12,1 anspruchsvolle Kilometer, 342 Meter geht es nach oben.

Egal, freude, mit meiner Frau zusammen meinen Rucksack gepackt und der tägliche Wettercheck, sieht wieder gut aus







Verlasse seit langer Zeit mal wieder vor meiner Frau unser Haus, ab zum Bahnhof Weimar, dort in den Bus einsteigen. Kurz darauf fahre ich an unserem Haus vorbei, meine Frau steht winkend im Küchenfenster, ich winke zurück.
Hätte auch direkt am Haus einsteigen können, komme jedoch mit der RT am Bahnhof an. Die Anbindung zum Kammerberg ist Samstag nachmittag nicht gut, deswegen parke ich mein Auto dort.

Umsteigen in Ihringshausen und nach einer Stunde bin ich in Rothwesten.







Aus dem Bus ausgestiegen muss ich sofort meine Kamera zücken, Sonne und blauer Himmel!









Auf geht's, die 4. Etappe beginnt







Schöne Tanne vor einem Haus







Aus dem Dorf raus und gleich eine schöne Aussicht auf Habichtswald und Dörnberg








Links ab geht's zum Museum der Währungsreform. 1948 fand dort unter strengster Geheimhaltung die Konklave von Rothwesten statt. 11 deutsche Finanzfachleute haben unter Obhut der Amerikaner die Grundlagen für eine neue deutsche Währung festgelegt: Die Deutsche Mark .
Werde das Museum mal im Sommer besuchen.






Kurz danach ein alter Friedhof, dachte zuerst es wäre ein Kriegsdenkmal






Hier oben war es so richtig schön, es lag noch Schnee, der wieder unter meinen Schuhen geknirscht hat, die Sonne hat geschienen, leichter Wind, tolle Ausblicke bis nach Kassel, jetzt konnte ich auch zum ersten Mal das Schloss Wilhelmshöhe erkennen. Bin wohl schon soweit rumgelaufen, dass dieses jetzt geht. Dann ging es durch eine schöne Eichenallee








Weiter an zugefrorenen Bächen vorbei, auf einer Anhöhe das Tagesziel Landwehrhagen vor Augen. Wie heißt es im Reiseführer: "Gegenüber sieht man schon das heutige Tagesziel, welches wir aber erst in ein paar Stunden erreichen werden". Na und?









Abwärts durch einen Wald und an Wahnhausen vorbei, kam die Fulda in Sicht, auf dem Weg habe ich die Ruhe genossen







Gegenüber der Staustufe fand sich eine Bank und es wurde Zeit für eine erste Pause, bin bisher schon 6,5 Kilometer gelaufen, die Sonne schien, das leckere Brot und der Tee....... Na ja, das kennt ihr bereits. Wollte eigentlich kein Selfie beim Frühstück machen (wird ja irgendwann langweilig), aber die Sonne hat mir so ins Gesicht geschienen, da musste es eben nochmal sein








Einmal über das Wehr auf die andere Fuldaseite. Informativ war es, 8,5 Meter Höhenunterschied, fallen gar nicht so auf. Interessant auch die Schreiben des Wasser und Schifffahrtsamt

















Noch interessanter war die Funktion des Wehr bei der Aalwanderung. Normalerweise fließt die Fulda durch das ganz linke Wehr der Schleuse, dort wird mittel's einer Turbine Strom produziert. Wenn dann die Aale im Spätsommer wandern (es gibt ein bundesweit ein Benachrichtigungssystem), öffnet das mittlere Wehr. Durch die dadurch entstehende Strömung werden die Aale in der Flußmitte durch das Wehr gezogen. Es lohnt sich einmal, bei Google "Aalwanderung" eingeben und ein bißchen zu lesen.






Und ab jetzt gibt es nur noch einen Weg, nach oben, nein, nach ganz oben.
Links die Fulda, je länger der Weg dauerte immer kleiner, rechts der Berg, je länger der Weg dauerte wurde er nicht kleiner. Ist das eine optische Täuschung?
Bin ich aber überraschender Weise Stressfrei gelaufen und schon war ich oberhalb der Kragenhöfer Brücke. Und wieso ist die Fulda jetzt rechts von mir? Hab ich eine Flußüberquerung verpasst?
Also meinen Reiseführer rausgeholt und nach einem Blick auf die Karte festgestellt, dass das Gut Kragenhof auf einer Halbinsel liegt. War mir bisher nicht bewusst









Hier hat wohl schon länger kein Zug mehr angehalten








Rechts die alte Kragenhöfer Brücke Kassel/Göttingen, links die neuere ICE Brücke








Die ausrangierten Wartehäuschen gehören zum alten Bahnhof Gut Kragenhof, bis Mitte der 70er Jahre haben hier noch Züge gehalten







Weiter mit Blick auf Fulda (jetzt wieder links von mir!) und Wahnhausen weiter bergauf







Ein bißchen durch den Wald gelaufen, die Fulda inzwischen nicht mehr in Sicht, sehe ich den Tunnelausgang des Kargenhöfer Tunnels. Zeit für ein Päuschen mit .....
Aber cooles Bild, Kamera mit Selbstauslöser einfach mal so in den Schnee gestellt







Es wird Zeit, dass es kalt wird und der Boden wieder überall gefriert, das aufgetaute sorgt dafür, dass ich zu Hause die Regenhose putzen muss.







Apopos putzen: Ich habe beschlossen, während meines nordhessischen Jakobsweg meine Schuhe nicht zu putzen. So ist am Ende des Weges von jeder Etappe irgend etwas an den Schuhen. wenn der Dreck zu dick wird, fällt er schon ab :-)

Natürlich habe ich während der Pause keinen ICE zu sehen bekommen, für einen IC hat es aber gereicht






Und jetzt kommt der Abschnitt, der für meinen guten Rat an mich gesorgt hat. Auf 1800 Meter länge geht es 180 Meter hoch, ganz schön steil. Zum vorstellen der Steigung: 1800 Meter bei uns an der Seite den Kammerberg hoch!

Aber auch dieses ging recht gut, lediglich meine Schrittlänge habe ich deutlich reduziert. Habe es im Schnee mal abgeschätzt. Bei normalen Gang habe ich eine Schrittlänge von ca 60 cm. hier an dieser Steigung waren es noch 10 cm.







Schon mal was vom Ickelsbach gehört? Ich jedenfalls noch nicht. Aber er wurde das Highlight des Tages.

Über einen schmalen Pfad ging es in einen wirklich dunklen Wald, wo sich selbst Rotkäppchen oder Hänsel und Gretel hätten verlaufen können






Und dann ist mir echt einmal die Luft weg geblieben, so schön war es. Hellgrüne Tannen, satt grünes Moos, alles garniert mit rotem Laub und Schnee, eingebettet in einer ramontischen (Schreibfehler ist Absicht) Schlucht mit dem Ickelbach und einer kleinen Brücke. Bin hier bestimmt 30 Minuten geblieben, abseits der Pfade die kleine Schlucht am plätschernden Bach hoch, eiskaltes und Kristallklares Wasser getrunken und einfach mal die Seele baumeln lassen. Hier kann ich mir im Sommer ein Picknick vorstellen.






















Diesen schönen kleinen Pfad geht es jetzt hoch, Landwehrhagen kann nicht mehr weit sein.







Schöner kleiner Pfad? Ja, dass war er bis dahin, wie man es auf dem Bild sieht. Nach der Biegung ging es nach oben, meine Schrittlänge viel auf gefühlte 2 cm. Anstrengend, da quer durch den Wald, kein Weg. Oben angekommen war ich dann doch schon wieder einmal am Ziel. Schade









Auf einer Bank erst einmal eine verdiente Pause, ein Riesen Trecker fährt 20 cm vor meinen Füßen vorbei.

Nur noch ein paar Meter bis zur Bushaltestelle und ab nach Hause. An der Haltestelle einen Blick auf den Plan werfen, laut meinen Notizen dauert es noch eine Stunde, bis der Bus kommt, kann ich in Ruhe im REWE einen Kaffee trinken.

Hääh? Wieso steht auf dem Plan ein Bus, der nicht auf meinen Notizen steht???

Habe mich schließlich wegen der Abfahrtszeiten auf dem Weg immer daran orientiert, da der Bus nur alle 2 Stunden fährt und ich nicht wegen 5 Minuten unnötig lange warten muß.

Aber laut Plan kommt in 9 Minuten einer. Das kann doch nicht sein. Oder die Fahrplanauskunft im Internet stimmt nicht. Also warten und dabei festgestellt, dass ich die Notiz für den Sonntag mitgenommen habe..........................

Bus kam natürlich, in Kassel 5 Minuten auf die RT gewartet und nach 60 Minuten Fahrzeit war ich schon wieder zu Hause. Klasse..


Als Fazit für heute kann ich nur festhalten, die Etappe hat meine Erwartungen voll erfüllt. Es war schön, informativ, ramontisch und das alles über Ländergrenzen hinaus, Landwehrhagen liegt ja in Niedersachsen.

freue mich schon auf morgen auf die nächste Etappe mit meiner Frau zusammen, es wird eine leichte bevor dann die Königsetappe auf dem Programm steht, laut Reiseführer anspruchsvoll auf einer Länge von knapp 21 Kilometern

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Donnerstag, 12. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 2
Weiter geht es, aber noch einen Nachtrag zu gestern, der Glücksgefühle ausgelöst hat, in diesem Fall ein unerwartetes Glück.

Während meiner letzten Pause kurz vor Mönchehof habe ich den letzten Rest meines immer noch heissen Tee aus meinem Becherchen getrunken, die Flasche war leer. Habe dann in Ruhe ein Zigarettchen geraucht und nachdem ich die (natürlich gelöschte) Kippe in den Mülleimer geworfen habe so gedacht, und jetzt noch ein Schlückchen Tee. Nachdem die Flasche ja leer war habe ich den fehlenden Schluck noch einmal bedauert und meinen sieben Sachen in den Rucksack geräumt. Will das Becherchen auf die Thermosflasche drehen und was lacht mich an? Ein halb volles Becherchen mit Tee!!! Hatte ganz vergessen, dass ich den Rest in den Becher geschüttet hatte. Leute, war das für ein Glücksgefühl, als ich den Tee trinken konnte. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die am meisten Glück verbreiten. Scheint ein guter Weg zu werden :-)



Heute morgen dann wieder meinen Rucksack gepackt, gleicher Inhalt wie gestern, nur doppelte Menge.

Liegt nicht daran, dass es gestern nicht gereicht hat oder heute eine doppelt so lange Etappe vor mir liegt, Nein vielmehr liegt es daran, dass mich meine herzallerliebste heute begleiten wird. Sie sitzt mir gerade gegenüber und macht mir klar, dass sie alle Urheberrechte an ihren Bildern hat und nicht möchte, dass sie ins Internet kommt (Wortspiel: wie will sie ins Internet kommen? Gibt es dafür einen Bus? oder muß ich sie durch die Lüftungsschlitze meines Laptop pressen? Oder vielleicht ganz einfach: Beam me up Scotty).
Ich respektiere natürlich ihren Wunsch, daher wird es heute keine Bilder mit ihr geben, aber sie war überall dabei. Sie ist ausserdem der Meinung, dass es mein Weg ist und sie mich heute nur begleitet. Herzlichen Dank hierfür, es war sehr schön und sie darf immer gerne mit laufen.

So, hier die Etappe für heute




12,3 Kilometer, von Mönchehof über Vellmar, Simmershausen nach Rothwesten. Laut Plan leicht.




Wetter Check, sieht ganz gut aus, die richtige Bekleidung haben wir






Vor unserem Haus in den Bus, umsteigen in Bahn, nochmal umsteigen in andere Bahn und schon sind wir am Startpunkt (was für ein cooler Gesichtsausdruck, rasieren sollte ich aber mal wieder)






Auf gehts







Kurz nach dem Bahnhof ein paar Impressionen von Mönchehof, ein Antriebslager aus einer alten Giesserei, die schöne kleine Kirche und auf dem Kirchplatz ein Mönch












Liegt's am lieben Herrgott, an meiner Frau oder wenn Engel reisen? Was für ein Wetter







Im Dorf dann meinen ersten Elektro Postwagen gesehen. Laut der Postbotin geht er ab wie eine Rakete (muss dass nächste mal dran denken mit solchen Menschen ein Selfie zu machen, passt bestimmt gut in diesen Blog) Und ja, ich habe sie angesprochen, unglaublich, oder??








Raus aus dem Dorf und ein schöner Blick auf Kassel. In der Bildmitte sind im Dunst drei dunkle Erhebungen zu erkennen, in der Mitte die Martinskirche, links davon das Mercedes Hochhaus, rechts davon die Lutherkirche.
Auch bei diesem Bild hat wohl der liebe Herrgott seine Hand mit im Spiel, die hellen Sonnenstrahlen weisen mir die nächsten Wege an, links scheint es auf Landwehrhagen, rechts davon scheint es auf Kaufungen, der kleine in der Mitte scheint auf die Söhre und der grosse rechte Sonnenstrahl deckt Baunatal, Schauenburg und den Herkules ab







So langsam könnte man glauben, dass Frühling ist, sattgrüne Wiesen, blühende Gräser, blauer Himmel













Geradeaus liegt unser Ziel, sind wir etwa schon gleich da? Gehen 13 Kilometer so schnell vorbei? Aber das Schild zeigt es an, wo die Reise weiter geht








Für Nordhessen ungewöhnlich, für Düsseldorf nur eine "kleine Propellermaschine", eine 737 im Landeanflug auf Kassel Calden







Von diesem "Berg", der hier von der Sonne geküsst wird, habe ich noch nie gehört, obwohl ich so lange hier lebe: Vellmarer Höhe, muss man den kennen?







Endstation für die Linie 1 in Vellmar, aber nicht für uns






P+R habe ich auch schon mal in Kassel oder in anderen Städten genutzt, aber hier sitzt wohl ein waschechter Nordhesse im Strassenverkehrsamt, B+R heisst bestimmt Bahrg + Reihd







Falls das jemand nicht verstanden hat, hier die Auflösung







Und mal wieder ein bißchen Geschichte







Ab durch Frommershausen, hin zu Schäfers. Die kennt ihr nicht? Wir auch nicht, aber eine schöne Wetterstation haben sie







Und wenn ihr noch keine Klagen wegen bergauf gelesen habt braucht ihr euch nicht sorgen, dass ich etwas vergessen habe. Es gab noch keine nennenswerte Steigung, selbst auch aus Frommershausen raus Richtung Simmershausen nicht, wir sind nördlich an Frommershausen vorbei und somit oben geblieben.
Auf der Höhe dann bei einem Reiterhof ein kleines Wartehäuschen mit Bank und Tisch! Was macht das denn hier? Ganz einfach: Davor liegt der Dressurplatz für Pferde und ist wohl das Kampfrichterhäuschen.








Ich würde das ganze ein bißchen umarbeiten, daneben eine schöne Aussenküche mit Grill, eine kleine Theke, auf dem Dressurplatz einen Schwimmteich und dann nur noch hinsetzen, was für eine Aussicht bei totaler Ruhe

Blick Richtung Söhre und Kassel Nord (das dampfende Gebäude in der Mitte ist Henschel)




Richtung Kassel Stadt, Baunatal, Herkules und Vellmar




Richtung Ahnatal, Dörnberg



Und Richtung Hofgeismar







Gleich die nächste Bank besetzt, Zeit für ein Päuschen: Tee heiss und lecker, Schinkenbrot noch leckerer und meine Frau hat von ihrem Leberwurstbrot nur so geschwärmt







Hinter uns ein alter, hmm, ich nenn's mal einen Misthäckslerstreuwagen, der Besitzer sollte ihn laut aufgeklebter Anleitung mal wieder richtig pflegen









Und mann soll's kaum glauben, es geht bergab Richtung Simmershausen








Konnte meiner Frau doch noch 2 Bilder "aber nur für deinen Blog" aus den Rippen leiern













Und wenn ich eins mal so richtig liebe. Spatzen! Die seht ihr zwar nicht, aber ich. Massen in den Büschen, haben alle laut gezwitschert. Und wisst ihr auch warum ich Spatzen und auch Krähen liebe? Die verpissen sich zur kalten Jahreszeit nicht!







Hier ein alter Grenzstein und nein, ich bin nicht der unbekannte, der ihn mal ausgebuddelt hat. Wäre ich es gewesen, hätte ich ihn zu "Bares für rares" geschleppt









Kurz vor Rothwesten Zeit für ein weiteres Päuschen, immer noch heißer Tee, ein leckeres Käsebrot (Harzer) und meine Frau schwärmt erneut schon wieder über ein Leberwurstbrot mit Senf







Am Ortseingang von Rothwesten 2 alte "aufgeplatzte" Bäume, habe mich mal in einen rein gestellt









Unterhalb der Sternwarte die Überraschung. Von den Motorradfreunden Rothwesten eine total super gepflegte Clubanlage mit Toiletten, Theke, Sektbar, total saubere Grillstation, Tribüne für Band... Auch meine Frau war hiervon begeistert.

An die Männer und Frauen des Motorradclubs: Sollte zufällig einer von euch diesen Blog lesen und ihr habt mal eine Veranstaltung mit den 3 B (Bier, Bratwurst und Band), bitte mich per Mail oder hier als Kommentar kontaktieren, komme dann mit meiner Frau vorbei und rein, echt geil eure Anlage.
Ich fahre jedoch kein Motorrad mehr, seit meine Freundin als Mitfahrerin bei einem unverschuldeten Unfall mit ihm zusammen gestorben ist. Am Tag der Beerdigung haben einige Freunde und ich einen getrunken, am nächsten Tag ist einer meiner Freunde mit dem Moped zur Arbeit gefahren, vom Meister wegen Trunkenheit nach Hause geschickt worden. Auf der Heimfahrt ist er wohl eingeschlafen, gegen ein Scheunentor gerast und auch tot, dass hat mir gereicht, meine coole Hercules und Sturzhelm habe ich dann verkauft .












Die paar Meter rauf zur Sternwarte, tagsüber nichts besonderes, wegen der vielen Sträucher bisher auch schönere Ausblicke gehabt







Wieder runter in etwas wärmere Gefilde, erkennt man an der Frostgrenze







Und wieder einmal ein bißchen Geschichte







Endlich mal jemand, der Multikulti auch vorlebt







Etappenziel erreicht, ab zur Bushaltestelle. Diese sehen wir zwar noch nicht, aber den Bus, wie er vorbeifährt. Mist, der fährt nur alle 60 Minuten.

Wir stehen dann an der Haltestelle, ich ärgere mich ein bißchen, und plötzlich kommt dieser Bus auf der anderen Seite der Kreuzung angefahren. Ich winke dem Busfahrer, drehe mich zu meiner Frau rum und sie ruft "der Busfahrer winkt zurück" ich gucke zum Bus und der bleibt wahrhaftig stehen. Wir die Hände unter die Füße genommen und losgelaufen. Bustür ging auf, wir rein :-))
Das der Busfahrer kaum deutsch sprach, unser Multiticket einer Insassin zur Kontrolle gab, egal, wir waren im Bus und ab in Richtung Heimat. Wieder so ein Glücksgefühl, danke dem Busfahrer.

In Ihringshausen zum umsteigen angekommen, sehen wir unseren Bus nach Hause noch, aber diesmal nützte kein winken mehr, der Bus zwar auf der anderen Seite der Kreuzung aber wir noch in unserem Bus. Da hilft dann auch kein los laufen.

Also 60 Minuten Aufenthalt in Ihringshausen, die Zeit haben wir schamlos, aber auch verdientermaßen mit einem heißen Kaffee und einem Stück Frankfurter Kranz genossen






Heute Abend geht es zum Henze zum Schnitzelessen, noch eine Belohnung für einen tollen Tag mit meiner Frau zusammen.

Rolf ist wohl mal richtig krank, wenn ausgerechnet er wegen Krankheit nicht zum Schnitzel Strindberg will, muss es wirklich was ernstes sein. Felix ist abends dazu gekommen, er hat bestätigt, dass sein Vater nicht's schmecken kann und dann auch so ein Strindberg nur des Willens nach zu schade wäre. Respekt!

Meinen Bruder an der Arbeit besucht, hat gerade mit seinem Chef die Ausstellungshalle organisiert, aber auch er und seine Familie haben für heute Abend abgesagt, Diät bis Ende Februar!

Mit der Aussicht auf ein Schnitzel Strindberg hätte ich wohl nicht absagen können, auch hierfür ein dickes Respekt.



Diese beiden Tage geben mir die Motivation, meinen nordhessischen Jakobsweg die nächsten Tage durchzulaufen.
Ist schon sehr beeindruckend, wenn man über das Kasseler Talbecken schaut und sich denkt, da hinten kommst du noch hin, und dahin und ach du Scheisse, dahinten läufst du auch noch rum. Freue mich wirklich darauf (hat man heute auch an meinen Selfies gesehen, habe schon an meinem Ausdruck gearbeitet)

Morgen fällt die nächste Etappe aus. Nee, ich habe keinen Muskelkater, es tut nichts weh, aber Egon lässt mich zu Hause an meinem Kamin und Stollen bleiben.



Der Schnee behindert mich nicht (habe ja Dank meiner Frau die richtige Regenhose), aber die angekündigten Sturmböen muss ich mir nicht antun, zumal morgen der Weg über die Landesgrenze hinaus durch Waldgebiete mit deutlichen Steigungen gehen würde. Und angekündigten Baum - und Astbruch, dass muss nicht sein.

ich bin dann mal bis Samstag aus diesem Blog weg

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Mittwoch, 11. Januar 2017
Ich bin dann mal weg
Wir haben Samstag Abend diesen netten Film gesehen, muss mir mal das Buch von Harpe Kerkeling kaufen und lesen.

Am Anfang des Filmes habe ich mich teilweise wiedererkannt:

Leer, ausgebrannt, Lustlos, Couchhocker (Okay, dort war es eine rote, ich habe immerhin eine grüne).

Er will etwas unternehmen und geht auf den Jakobsweg. Cool, denke ich, aber Spanien ist zur Zeit für mich genauso weit weg wie der Mond. Aber die Idee, dass der Weg das Ziel ist geht mir den ganzen Abend nicht aus dem Kopf.
Bis spät nachts dann bei Meister Google gesucht und auch gefunden!

Am nächsten Tag habe ich dann meiner herzallerliebsten einen Schrecken eingejagt: " Du, ich muss dir mal was sagen" und Ihre Augen wurden gross. "Ich bin dann mal weg" und sie meinte "willst du auf den Jakobsweg?"

Habe ihr dann von meiner Idee erzählt, nur dass Spanien nicht geht aber ich den nordhessischen Jakobsweg laufen werde.

Der Kassel Steig, 160 Kilometer rund um Kassel, 12 Etappen.



Zeit habe ich ja.......


Und was soll ich sagen, sie fand die Idee klasse und ich musste alles erzählen, tolle Ideen kamen von ihr noch dazu.

Also ab in die Detail Planung, wo bekomme ich den Wanderführer, Zug/Bus Verbindungen ......

Wanderführer gekauft, Jacken nochmal imprägniert, Mittwoch geht es los, FREUDE!

Hier die wichtigsten Wanderutensilien, sortiert nach Wichtigkeit:

Ganz klar die Nummer 1, vielen Dank an Andy für diese hausgeschlachtete Ahle Wurscht. Habe beim Foto gemerkt, dass sie noch zu weich ist, hebe mir daher die Wurscht für die Schlussetappe auf. Bis dahin müssen Schinken und Käsebrote herhalten (oder fahre ich doch noch mal zum Trümper?????)







Im alter wird mann vergesslich, werde alles wichtige, schöne, hässliche, kurioses.... während meiner Wanderung aufschreiben.









Tolle Idee von meiner Frau, für unterwegs einen heißen Tee









Eine kleine Auswahl gegen Unterzuckerung








Soll te es

Pro blem e mit d er schrif t
geben, kann ich ni ch ts daf ür, Rübe spi e l t mi t der Mau s










So, Katze weg gescheucht, aber was für ein grandioser Witz!!!!

Weiter gehts mit meinem Rucksack








Falls ich unterwegs hinfalle und mir ein Bein breche oder ich die Orientierung verliere









noch so eine grandiose Idee meiner Frau





So, Rucksack ist gepackt, nochmal schnell das Wetter checken (Danke, danke für die Regenhose)








Auf gehts zur ersten Etappe, obwohl es die 2. ist. Die erste ist die Königsetappe, vom Herkules runter, den Dörnberg hoch, runter nach Zierenberg, hoch nach Ahnatal, anspruchsvolle 15 Kilometer, nee nee, ist mir noch zuviel. Beginne daher mit der 2. Etappe von Weimar über Hecko, Schäferberg nach Mönchehof, ursprünglich leichte 13,6 Kilometer (mehr dazu später)







Ab zum Bahnhof Weimar, dort beginnt die Etappe. Ein Vorteil der Etappen ist es, dass Start und Zielpunkt immer an einem Bahnhof oder Bushaltestelle liegen. Frohgelaunt kann es los gehen, am frohgelaunten Ausdruck muss ich wohl noch arbeiten, aber glaubt es mir, ich war es....










ICH BIN DANN MAL WEG















Mein Wegweiser für die nächsten Tage, werde immer schön aufpassen, dass ich keinen verpasse... (@ Rolf, wie war das nochmal mit rund um Grossalmerode und Helsa?)




Auf diesem weg will ich mal die Gedanken einfach nur so schweifen lassen, aber bereist nach 150 Metern merke ich, dass dieser Weg kein leichter sein wird. Habe ich etwas verpasst oder wer ist hier zu früh/spät dran, 2 Häuser nebeneinander mit Dekoration

reichlich früh ?



oder zu spät?




Mit einem lächeln auf den Lippen geht es weiter, immer schön bergan, dass soll eine leichte Etappe sein? Aber schön ruhig ist es, nur der Wind pfeift und der Schnee knirscht unter meinen Schuhen, laufe deswegen mit Absicht im Schnee.

Seit dem Bahnhof ging es nur bergauf, bin jetzt schon höhenmäßig über dem Bühl,auf dem Bild mittig der dunkle Wald und links unten ein teil von Weimar




Weiter geht es bergab Richtung Fürstenwald, hinter der Kurve liegt es




Wieder so eine Sache, die einem ein lächeln auf die Lippen zaubert, sollte er nicht besser "Steh" heissen




Geschichte 1:
Für alle, die schon einmal wissen wollten, warum die Holländische Strasse Holländische Strasse heißt:



Und weiter geht es und was wohl? Immer schön bergan, durch ein Naturschutzgebiet den Kammerberg hoch. oben angekommen, wird es mal Zeit für ein Päuschen, bin schon 4 Kilometer gelaufen. Der heisse Tee ist noch heiß und ist lecker, das Schinkenbrot begeistert mich und am Ausdruck arbeite ich noch....



Hier muß ich Richtung Schloss Wilhelmstal durch, ein 60 cm breiter schmaler Dornenweg




Kurz vor Hecko (endlich mal wieder bergab) könnte man meinen, dass dieses hier die Toskana ist, geschwungene Landschaften, auch wenn dieses auf dem Foto nicht ganz so rüber kommt




Hecko lasse ich rechts liegen, hoch gehts (was sonst...) zum oberen Tanzeplatz, ein Veranstaltungsort mit einer für ein Dorf leicht überdimensionierten Grillhütte, endlich mal die richtigen Prioritäten bei den Toiletten und vielen Zuschauerplätzen







Einmal ganz an Hecko vorbei und es wurde Zeit für eine nächste Pause, mein absoluter Favorit des Tages, da wollte ich schon immer mal hoch, unglaublich entspannend, ruhig und schön, man sieht's am Gesichtsausdruck (habe ja gesagt, ich arbeite daran....)




Na, wisst ihr wo ich bin, den immer noch heißen und leckeren Tee aus meinem Becherchen trinkend, ein Käsebrot in der Hand, über die Landschaft schauend, so schön, dass ich hier fast 30 Minuten sitze






Blick Richtung Obervellmar-Schöne Aussicht







Blick nach Hecko





So schön es auch auf meinem Jagdsitz ist, es muss mal weiter gehen. Geblendet von der schönen halben Stunde laufe ich bergab los, freue mich des Lebens und bin auf einmal kurz vor Vellmar! Und wo bitte ist das Kassel Steig Zeichen, habe schon länger keins mehr gesehen, bin einfach nur gerade aus gelaufen. Und der Schäferberg liegt nicht in Vellmar sondern hinter mir. Soviel zum Thema, dass ich auf die Zeichen aufpasse, also rumdrehen und zum Schäferberg hoch (selber schuld...). Habe mal auf Google Maps den Umweg nach gemessen, waren 2,5 Kilometer, somit ist diese Etappe dann 16,1 Kilometer lang.

Nach Schweisstreibendem Anstieg endlich oben




Geschichte Teil 2:

Was der Schäferberg mal war



Weiter geht's und der Weg führt mitten durch einen Waldfriedhof





Aus dem Wald raus, dass Ziel vor Augen, Zeit für eine letzte Pause, der Tee ist immer noch lecker. Links liegt Hohenkirchen, rechts Mönchehof und in der Bildmitte im Dunst das morgige Tagesziel, Sternwarte Rothwesten



Nach gut 4,5 Stunden das Ziel erreicht, Bahnhof Mönchehof, von hieraus geht es morgen weiter




So, dass war es von heute, mit der RT nach Weimar und dann gibt es zuhause ein Belohnung in Form einer Tasse Kaffee und eines Stück Stollen auf meiner grünen Couch.

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