Montag, 3. April 2017
Ich bin dann mal weg 10
Menschenskinner nee, wie ist die Zeit vergangen....

2 Monate ist die letzte Etappe schon her. Wird ja mal wieder Zeit, dass ich meinen Weg weitergehe, zu Ende ist er ja noch nicht.

Ausreden wie die gut überstandene OP mit anschließender Wandersperre oder der Beginn meiner Therapie im Krankenhaus zählen jetzt nicht mehr.

Apropos Therapie: Habe heute meine Verlängerung um weitere 2 Wochen auf somit gesamt 10 Wochen bekommen. Freue mich sehr darüber und bespreche mit meinem Doc wie es weiter geht, eventuell noch eine REHA beantragen und gleich hinterher schieben.

Meine Festplatte mag jetzt wohl so langsam aufgeräumt werden aber ich muß mich dazu erst einmal komplett neu einrichten.

Heute war einer meiner ehemaligen Mitpatienten da (er wollte die Verlängerung nicht), er war noch drei Wochen zu Hause und hat heute mit der Wiedereingliederung begonnen. Er meinte nur, dass er wohl besser die Verlängerung genommen hätte, er ist heute an der Arbeit sofort wieder in den alten Trott gefallen und hat mehr gearbeitet als er sollte.

Nun erst einmal noch abwarten, Klinik geht bis zum 28. April.

So, zurück zu meinem Weg.

Und als allererstes noch einen Nachtrag zu unserem letzten gemeinsamen Weg.

Das absolute Highlight habe ich doch glatt vergessen!!!

Schande über mich, wo ich mich mit meiner Schwester zusammen so darüber gefreut habe!

Ausser den Juniors in der Familie ist es wohl bei allen anderen zwischen 35 und 50 Jahren her, dass wir es zuletzt getan haben:











Abgesehen davon, dass ich das letzte mal vor einem Kaugummiautomaten gestanden habe (heute musste ich mich hinknien) und dem Preis ( früher 10 Pfennige, heute 50 Cent - Frechheit) war es wie in meiner Kindheit: Kalte trockene Kaugummikugel oder die Hoffnung, einen "wertvollen" Gegenstand zu erdrehen.

Als Kind habe ich vergeblich darauf gewartet, ein kleines silbernes Feuerzeug aus dem Automaten zu kriegen. Da hätte ich schöne Feuer machen können aber mmhh... Benzin fehlte ja noch. Und meine Eltern hatten bereits damals schon Gasfeuerzeuge. Ich glaube, bei Tante Becker wäre ich fündig geworden, die hatte ja fast alles...

Da muß man erst fast 55 sein um sich daran zu erinnern, dass bereits in der Kindheit Träume eben nur Träume geblieben sind.

Und nein, es reizt mich auch nicht, morgen einen Automaten samt Füllung zu kaufen oder einfach mit genügend Kleingeld (hatte ich damals nicht) in der Hosentasche einen Automaten solange zu füttern, bis ich mein Benzinfeuerzeug habe.

Ne ne, lasse ich es so wie es ist, auch unerfüllte Träume können schöne (erfüllte) Träume sein.


Und jetzt ab zur heutigen Tour, 12,5 mittelschwere (was für eine Untertreibung, aus meiner Sicht sehr anspruchsvolle) Kilometer von Großenritte nach Hoof




Wetter ist super, teilweise bewölkt bei 17 - 19 Grad, ab in die Tram (ja, wir waren pünktlich) und ab nach Großenritte, Selfie machen






Mann o mann, wie umwerfend gut sehe ich auf diesem Foto denn aus :-)

Wenngleich mir meine schöne Mütze fehlt, die warme Jacke, die Handschuhe, mein Schal, der dicke Pullover und mein bester Freund kurz nach Uschlag ist inzwischen auch schon gestorben, Wasser zu Wasser........

Mit dabei auch wieder mein geliebter Rucksack mit bewährtem Inhalt und meine Herzallerliebste, die gleich zu Beginn in einem Irrgarten gelandet ist.






Abmarsch





Pflegeleichte Katze, frisst und trinkt nicht, braucht nicht zum Tierarzt, kein Fell kämmen, allenfalls alle paar Jahre mal lackieren







In einem Garten dann ein wunderschöner alter Ford







und ein paar Häuser weiter ein schöner Renault R16 TS






Weiterhin unterwegs noch einen Top gepflegten Käfer und einen Morgan gesehen. Es scheint die Sonne, da werden die Schätzchen raus geholt. Ich meine übrigens die Autos, nicht nur meine Frau und mich.

Auf der letzten Etappe lag noch Schnee, jetzt zeigt sich die Natur von einer anderen Seite, ist beides schön









Geradeaus liegt der Burgberg, da geht es gleich steil nach oben, von 200 Meter auf 440 Meter






Vorher noch kurz einem Fussballspiel auf der Langenberg Kampfbahn zugesehen. Im Gegensatz zum Fernsehen kriegt man hier noch Hautnahe Hintergrund Informationen "Achtung Hintermann, spiel links ab, pass auf, Aua, laaauf" und am besten von einem Trainer "Schiri, jetzt werde ich langsam sauer" Und der Schiri schreitet mit seiner Kugel vor dem Bauch über den Platz auf den Trainer zu, stellt sich so nahe wie nur möglich vor dem Trainer hin (denkt an die Kugel), Bauch/Kugelkontakt hat es gegeben und redet ruhig auf den Trainer ein. Der entschuldigt sich mit einer Geste und weiter geht es mit dem Spiel








Kurz danach kam die "Bankfürzweidiesichverstehen"







Dazu noch 2 Foto's, einmal mit diesem unglaublich gut aussehenden ich und einmal ich mit meinem unsichtbaren Ego, welches ich gerade in der Klinik kennen lerne. Das tolle Bild mit meiner Frau entfällt leider aus Datenschutz rechtlichen Gründen.









Weiter ging es immer leicht bergauf und kurz darauf kam der malerisch gelegene Bärwinkelteich. Warum er Bärwinkelteich heisst erschließt sich mir nicht, besser wäre Froschschenkelteich. Im Teich wimmelte es vor Fröschen, einige hielten sich an Halmen fest und genossen die Sonne, andere schwammen paarweise zusammen eine Runde und ein paar ängstliche sind bei meinem Anblick sofort weggetaucht.














Es war sehr entspannend, den Fröschen zu zu sehen. Wann habe ich denn das letzte mal Frösche in einem Teich gesehen? Muss schon lange her sein, kann mich nicht daran erinnern.


Auf der Hälfte der Steigung waren wir schon etwas außer Atem und haben überlegt, ob wir den Abzweig zur Bergspitze überhaupt nehmen. Aber wir gehen den Weg ja nicht um ihn abzukürzen, also den Weg nach oben hochgegangen. Es ging teilweise wirklich steil nach oben, was man auf dem Foto leider nicht richtig erkennen kann.







Oben angekommen einen kurzen Blick in die Ferne, wichtiger war aber erst einmal was zu trinken und eine leckere Stulle. Und wie ihr seht, ist natürlich wieder der heiße Tee mit seinem Becherchen dabei, die beiden Brote heben wir uns für die nächste Pause auf.






Gestärkt haben wir dann den Fernblick genossen, im Vordergrund Baunatal mit Altenritte am Berg, weiter hinten im Dunst sind die Schornsteine vom VW Werk zu erkennen.





Jetzt ging es erst mal ne Weile Bergab, sehr entspannend zu laufen. Statt auf einem Forstweg ging es auch ein Stückchen auf einem kleinen Pfad durch den Wald. Dieses kleine grüne Stückchen Wald hat meiner Frau so gut gefallen, dass ich sofort ein Foto machen musste.






Das letzte mal als es meiner Frau so gut gefallen hat, sah es an einer ähnlichen Stelle noch so aus






Kurz vor Großenritte kamen wir an einer Quelle zu einer Wassertretstelle. Naja, Wasser war keins drin, nur Luft. Da ich keine Lust hatte, in einer Lufttrettstelle zu laufen, habe ich Socken und Schuhe einfach anbehalten.






Viel interessanter waren die Information rund um eine Quelle. Lest es gut durch, frage ich bei Gelegenheit ab!

















Selfie mit Pferd






Wisst ihr eigentlich, warum ein Pferd Pferd heißt?
Na ja, wenn es fliegen könnte wäre es ja ein Pflug.....

So, Spass beiseite. Erinnert ihr euch noch auf meiner 2. Etappe an die Begenung mit den beiden Reiterinnen? Wo ich noch geschrieben habe, dass ich wohl mal das Reiten lerne sollte, da ich den Weg dann Reiten kann?
Diesen Donnerstag ist es soweit, meine Frau und ich haben unsere erste Reitstunde.


Ich wusste gar nicht, dass Rehe Raubtiere sind und man deswegen sein Haustier besser anleint







Ab jetzt gab es nur noch eine Richtung, nach oben. nur noch bergauf, mal steil, mal steiler und manchmal auch richtig steil. Insgesamt 7 Kilometer nur bergauf. Soviel zum Thema mittelschwere Etappe, die war echt anspruchsvoll.
Schaut euch nur mal das Profil der 10. Etappe an







Da wir teilweise ausser Atem waren und es ausser Bäumen nichts zu sehen gab, gibt es auch keine Bilder hiervon. Oben angekommen ging es endlich mal wieder einigermaßen flach durch einen neu angelegten Tannenwald







Ein Stückchen weiter ein Baum, den ich mir als Kind gewünscht habe. Was hätte ich auf dem Klettern können






Es wurde Zeit für ein zweites Päuschen und ich sagte meiner Frau, dahinten hinter der Biegung setzen wir uns hin. Schöner Platz, nur lag eine Bio Gas Anlage vor uns, der Wind kam aus Richtung dieser. Also noch ein bißchen weiter gehen, raus aus dieser Luft. Und was sehen wir dann? Hoof!






Ein Blick auf die Uhr, 15:45 Uhr. Eigentlich wollten wir uns Zeit lassen auf dem Weg aber der Bus fährt um 16:10 Uhr, der nächste erst eine Stunde später. Wir haben uns nur angeguckt und sind los gegangen, bergab! Den Bus kriegen wir!
5 Minuten später waren wir an der Bushaltestelle.
Ist zwar nicht der schönste Ort für ein Päuschen aber in diesem Fall sehr zweckmäßig.

In aller Ruhe unsere verbliebenen 2 Brote gegessen, den Tee und das Wasser ausgetrunken und froh gelaunt auf den Bus gewartet. Und hätte uns der Mann gegenüber in seinem Wintergarten noch ein Stück von seinem Kuchen abgegeben, wären wir wahrscheinlich vor Glück im Boden versunken.
Hat er nicht, wir kennen ihn aber auch nicht.


Ab in den Bus, in Wilhelmshöhe umsteigen in den Zug, am Hauptbahnhof umsteigen in die Regiotram und nach Hause.

Ein wunderschöner Ausflug wurde von uns beiden glücklich beendet.


Fast.


Am Samstag habe ich mein Auto 6 Stunden lang sauber gemacht. Ausführliches Polieren, sehr gründliche Innenreinigung, Polster reinigen, eben die gesamte Palette.
Die Sonne hat geschienen, das Auto gut gelüftet, das Autoradio lauter gedreht, nachmittags die Bundesliga auf HR1 gehört. Sehr gute und entspannte Laune bei mir. 17:05 Uhr, die Schlußkonferenz der Bundesliga läuft, das Auto glänzt wie ein Diamant.
17:06 Uhr, Regentropfen! Das darf doch wohl nicht wahr sein.
Schnell Platz in der Garage gemacht, da steht er schön sauber und trocken.
Steige ins Auto, fahre die Scheiben hoch, gehen die Scheibenmotoren kaputt? Ganz schön langsam.

Egal, Auto muß in die Garage. Der Regen wird stärker, drehe am Zündschlüssel und was passiert?

Nichts!

Die Tachoanzeige ist ganz schön dunkel und auch mir dämmerte es. 6 Stunden Radio und die Innenraumbeleuchtung dank geöffneter Türen immer schön an, Batterie restlos leer.

In meiner Verzweifelung versucht das Auto in die Garage zu schieben. Ging natürlich nicht. Gut so, wie wäre er mit geöffneter Fahrertür überhaupt darein gekommen?

Habe mir dann eine Zigarette angezündet und zugesehen, wie auf dem glänzenden Diamanten dank Politur die Regentropfen stehen geblieben sind, schön dick. Sah aus wie das Gesicht eines Teenagers in der Pubertät mit ganz vielen Pickeln.

Echt ein trauriger Anblick.

Habe es dann als gegeben hingenommen, die Winterreifen in die Garage gelegt, der Regen wurde wieder schwächer.

Und Mist, unten auf der Terrasse hing ja noch die Wäsche!

Ab nach unten und Glück gehabt, der Wind hatte die Wäschespinne so gedreht, das die Wäsche unter dem Glasdach war. Glück gehabt.


Im Zug haben meine Frau und ich uns überlegt, wie wir das Auto rückwärts bergauf aus der Einfahrt geschoben kriegen, damit ich das Auto bergab starten kann. Hoffnungslos.

Im Zug noch die Idee bekommen, frag doch mal an der Tankstelle nach einem Starthilfekabel. Und sie hatten Gott sei Dank eins.

Alles weitere war nur noch eine Formsache, Starthilfekabel zurück gebracht und noch 45 Minuten mit dem Auto durch die Gegend gefahren.

Höchst glücklich haben wir uns dann auf die Couch gelegt, alles ist gut.


Werde jetzt die nächsten Wochenenden meinen Weg zu Ende gehen, sind noch 3 Etappen. Habe dann zu meinem Geburtstag den Weg geschafft.

Ich habe mich heute riesig gefreut, mal wieder den weg zu gehen und anschließend zu bloggen.

Bin dann bis zum nächsten mal weg

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