Montag, 16. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 4
Hier mein Bericht der 4. Etappe, gestern hatte ich keine Lust zum bloggen.

Nach der beeindruckenden Etappe vom Samstag stand heute eine leichte Etappe über 11,5 Kilometer an






Ziel meines Weges ist ja Ruhe und die Seele baumeln lassen, was heute, ich nenne es mal nur suboptimal möglich war. 3 Viertel der Strecke hört man die A7 und obwohl nur wenig Verkehr war, waren die vorbeifahrenden Autos ständig und stellenweise sehr laut zu hören. Da merkt man erst mal wieviel Lärm eine Autobahn macht, zumal keine LKW's unterwegs waren. Manchmal habe ich mich bei Autofahrten über Lärmschutzwälle an der Autobahn geärgert (sie stören die Aussicht beim vorbei fahren), habe meine Einstellung jetzt geändert, die Anwohner sind bestimmt über die Wälle froh.



Heute wieder meine holde Frau dabei, Rucksack doppelt bepackt (es war von mir keine Absicht, dass Sie die erste Hälfte des Weges den vollen Rucksack und ich die andere Hälfte einen nahezu leeren Rucksack getragen habe), Wetter Check und auf geht es







Es ist Sonntag morgen, 9:00 Uhr!!!! Na ja, wenn man einen schönen Weg gehen will, muss man auch einmal Opfer bringen und Sonntags um halb Acht aufstehen, nach Schneefall noch Bürgersteig räumen. Kurz vor 9 das Auto meiner Frau an der Feuerwehr abgeholt, hat sie wegen Spiegelglatter Fahrbahn am Vorabend vernünftiger Weise dort abgestellt. Ab mit der Bahn nach Wilhelmshöhe, umsteigen in Tram und umsteigen in Bus.
Eine Stunde später sind wir in Landwehrhagen und mein obligatorisches Foto an der Starthaltestelle









Obwohl ich wieder in Niedersachsen bin, scheint es hier nette Menschen zu geben, die richtige Fahne weht, Booorussssiaaa








Ein Blick zurück auf ein verschneites Landwehrhagen und solange man nicht Sonntag morgen's um halb Acht Schnee vom Bürgersteig räumen muss, hat eine verschneite Landschaft schon etwas schönes











Heute heißt es auf dem Weg aufpassen, sonst kommen wir in Göttingen raus









Blick auf den Sandershäuser Berg und in der Mitte unser heutiger Lärmbegleiter









Parkplatz von außen, sieht man nicht so oft







Und ein weiter Blick bis zum Thüringer Wald







Große Füße, kleine Füße







Hatte gestern über meine Schrittlängen geschrieben, hier die visuelle Umsetzung, links normaler Schritt, mitte Steigung, rechts starke Steigung







Nach einem ersten Päuschen ein Selbstversuch, ob wir mit geschlossenen Augen geradeaus auf das Windrad laufen können. Wir können es nicht....













Dann fing es an zu schneien, im Hintergrund eine Schlittenfahrt







Am Waldesrand kamen uns 2 Frauen hoch zu Ross entgegen, habe den beiden Damen eine Freude bereitet und einige Fotos mit ihrem Handy gemacht







Vielleicht sollte ich mal reiten lernen, könnte dann meinen Weg auf einem Pferd zurück legen, ist bestimmt bequemer und die Seele kann ich dabei auch baumeln lassen.

Kurz darauf haben wir noch eine weitere Reiterin getroffen, meine Frau durfte das Pferd streicheln, worauf dieses dann wohl aus Dank ihre Hände abgeschleckt hat. Habe mich derweil mit dem begleitenden Hund beschäftigt, Schnee hoch werfen und Hund springt hoch um Schnee zu fangen. Entweder ist er blöd oder clever, wenn er mich dazu bringt, Schnee hoch zu werfen..... Aber trotzdem ein liebes Kerlchen.

So ein Windrad ist ganz schön hoch







Wenn Engel reisen














Das Schneetreiben wurde dichter







Zeit für ein weiteres Päuschen, aber wo? Auf einer Bank ist es bei dem Schnee nicht angenehm aber das Glück war auf unserer Seite! Grillhütte Heiligenrode








Eins haben wir auf dem Kassel Steig bereits gelernt: wenn du bereits an dem Zielort bist heißt das nicht, dass du schon da bist. Heute sind es noch 2 Kilometer um Heiligenrode herum, einige Impressionen auf dem Weg bis zum Etappenziel















Auf den Bus in einem Wartehäuschen gewartet, 1 Meter vor uns fuhren nonstop Autos vorbei. Schon wieder Lärm. Was soll's, kann ich nicht ändern. Am Königsplatz 30 Minuten Wartezeit, ab zu Starbucks, Tasse Kaffee und Stück Kuchen, so kann man ein Etappenziel auch glücklich feiern.








Ein Viertel des Weges bin ich jetzt gelaufen, Montag und Dienstag habe ich Arzttermine. Mittwoch gilt's dann, bei minus 6 Grad 21 schwere Kilometer. Freue mich drauf. Ich bin somit bis Mittwoch, je nach Kaputtheitsgrad auch bis Donnerstag aus diesem Blog weg

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Samstag, 14. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 3
Rudi, merk dir bitte mal eins: Wenn die Etappe anspruchsvoll mit vielen Waldgebieten und Steigungen ist, nicht so warm anziehen!

Leute, Leute, was habe ich heute teilweise für Hitzeschübe gehabt, bin öfters mit offener Jacke gelaufen weil sogar meine Brille angelaufen ist.

Nach einem Tag Pause wegen Egon (der ja bei uns glücklicherweise kaum statt gefunden hat), bin ich früh morgens schon gut gelaunt, zumal heute eine Etappe ansteht, auf die ich mich besonders freue.

Von Rothwesten über die Staustufe Wahnhausen nach Landwehrhagen.







12,1 anspruchsvolle Kilometer, 342 Meter geht es nach oben.

Egal, freude, mit meiner Frau zusammen meinen Rucksack gepackt und der tägliche Wettercheck, sieht wieder gut aus







Verlasse seit langer Zeit mal wieder vor meiner Frau unser Haus, ab zum Bahnhof Weimar, dort in den Bus einsteigen. Kurz darauf fahre ich an unserem Haus vorbei, meine Frau steht winkend im Küchenfenster, ich winke zurück.
Hätte auch direkt am Haus einsteigen können, komme jedoch mit der RT am Bahnhof an. Die Anbindung zum Kammerberg ist Samstag nachmittag nicht gut, deswegen parke ich mein Auto dort.

Umsteigen in Ihringshausen und nach einer Stunde bin ich in Rothwesten.







Aus dem Bus ausgestiegen muss ich sofort meine Kamera zücken, Sonne und blauer Himmel!









Auf geht's, die 4. Etappe beginnt







Schöne Tanne vor einem Haus







Aus dem Dorf raus und gleich eine schöne Aussicht auf Habichtswald und Dörnberg








Links ab geht's zum Museum der Währungsreform. 1948 fand dort unter strengster Geheimhaltung die Konklave von Rothwesten statt. 11 deutsche Finanzfachleute haben unter Obhut der Amerikaner die Grundlagen für eine neue deutsche Währung festgelegt: Die Deutsche Mark .
Werde das Museum mal im Sommer besuchen.






Kurz danach ein alter Friedhof, dachte zuerst es wäre ein Kriegsdenkmal






Hier oben war es so richtig schön, es lag noch Schnee, der wieder unter meinen Schuhen geknirscht hat, die Sonne hat geschienen, leichter Wind, tolle Ausblicke bis nach Kassel, jetzt konnte ich auch zum ersten Mal das Schloss Wilhelmshöhe erkennen. Bin wohl schon soweit rumgelaufen, dass dieses jetzt geht. Dann ging es durch eine schöne Eichenallee








Weiter an zugefrorenen Bächen vorbei, auf einer Anhöhe das Tagesziel Landwehrhagen vor Augen. Wie heißt es im Reiseführer: "Gegenüber sieht man schon das heutige Tagesziel, welches wir aber erst in ein paar Stunden erreichen werden". Na und?









Abwärts durch einen Wald und an Wahnhausen vorbei, kam die Fulda in Sicht, auf dem Weg habe ich die Ruhe genossen







Gegenüber der Staustufe fand sich eine Bank und es wurde Zeit für eine erste Pause, bin bisher schon 6,5 Kilometer gelaufen, die Sonne schien, das leckere Brot und der Tee....... Na ja, das kennt ihr bereits. Wollte eigentlich kein Selfie beim Frühstück machen (wird ja irgendwann langweilig), aber die Sonne hat mir so ins Gesicht geschienen, da musste es eben nochmal sein








Einmal über das Wehr auf die andere Fuldaseite. Informativ war es, 8,5 Meter Höhenunterschied, fallen gar nicht so auf. Interessant auch die Schreiben des Wasser und Schifffahrtsamt

















Noch interessanter war die Funktion des Wehr bei der Aalwanderung. Normalerweise fließt die Fulda durch das ganz linke Wehr der Schleuse, dort wird mittel's einer Turbine Strom produziert. Wenn dann die Aale im Spätsommer wandern (es gibt ein bundesweit ein Benachrichtigungssystem), öffnet das mittlere Wehr. Durch die dadurch entstehende Strömung werden die Aale in der Flußmitte durch das Wehr gezogen. Es lohnt sich einmal, bei Google "Aalwanderung" eingeben und ein bißchen zu lesen.






Und ab jetzt gibt es nur noch einen Weg, nach oben, nein, nach ganz oben.
Links die Fulda, je länger der Weg dauerte immer kleiner, rechts der Berg, je länger der Weg dauerte wurde er nicht kleiner. Ist das eine optische Täuschung?
Bin ich aber überraschender Weise Stressfrei gelaufen und schon war ich oberhalb der Kragenhöfer Brücke. Und wieso ist die Fulda jetzt rechts von mir? Hab ich eine Flußüberquerung verpasst?
Also meinen Reiseführer rausgeholt und nach einem Blick auf die Karte festgestellt, dass das Gut Kragenhof auf einer Halbinsel liegt. War mir bisher nicht bewusst









Hier hat wohl schon länger kein Zug mehr angehalten








Rechts die alte Kragenhöfer Brücke Kassel/Göttingen, links die neuere ICE Brücke








Die ausrangierten Wartehäuschen gehören zum alten Bahnhof Gut Kragenhof, bis Mitte der 70er Jahre haben hier noch Züge gehalten







Weiter mit Blick auf Fulda (jetzt wieder links von mir!) und Wahnhausen weiter bergauf







Ein bißchen durch den Wald gelaufen, die Fulda inzwischen nicht mehr in Sicht, sehe ich den Tunnelausgang des Kargenhöfer Tunnels. Zeit für ein Päuschen mit .....
Aber cooles Bild, Kamera mit Selbstauslöser einfach mal so in den Schnee gestellt







Es wird Zeit, dass es kalt wird und der Boden wieder überall gefriert, das aufgetaute sorgt dafür, dass ich zu Hause die Regenhose putzen muss.







Apopos putzen: Ich habe beschlossen, während meines nordhessischen Jakobsweg meine Schuhe nicht zu putzen. So ist am Ende des Weges von jeder Etappe irgend etwas an den Schuhen. wenn der Dreck zu dick wird, fällt er schon ab :-)

Natürlich habe ich während der Pause keinen ICE zu sehen bekommen, für einen IC hat es aber gereicht






Und jetzt kommt der Abschnitt, der für meinen guten Rat an mich gesorgt hat. Auf 1800 Meter länge geht es 180 Meter hoch, ganz schön steil. Zum vorstellen der Steigung: 1800 Meter bei uns an der Seite den Kammerberg hoch!

Aber auch dieses ging recht gut, lediglich meine Schrittlänge habe ich deutlich reduziert. Habe es im Schnee mal abgeschätzt. Bei normalen Gang habe ich eine Schrittlänge von ca 60 cm. hier an dieser Steigung waren es noch 10 cm.







Schon mal was vom Ickelsbach gehört? Ich jedenfalls noch nicht. Aber er wurde das Highlight des Tages.

Über einen schmalen Pfad ging es in einen wirklich dunklen Wald, wo sich selbst Rotkäppchen oder Hänsel und Gretel hätten verlaufen können






Und dann ist mir echt einmal die Luft weg geblieben, so schön war es. Hellgrüne Tannen, satt grünes Moos, alles garniert mit rotem Laub und Schnee, eingebettet in einer ramontischen (Schreibfehler ist Absicht) Schlucht mit dem Ickelbach und einer kleinen Brücke. Bin hier bestimmt 30 Minuten geblieben, abseits der Pfade die kleine Schlucht am plätschernden Bach hoch, eiskaltes und Kristallklares Wasser getrunken und einfach mal die Seele baumeln lassen. Hier kann ich mir im Sommer ein Picknick vorstellen.






















Diesen schönen kleinen Pfad geht es jetzt hoch, Landwehrhagen kann nicht mehr weit sein.







Schöner kleiner Pfad? Ja, dass war er bis dahin, wie man es auf dem Bild sieht. Nach der Biegung ging es nach oben, meine Schrittlänge viel auf gefühlte 2 cm. Anstrengend, da quer durch den Wald, kein Weg. Oben angekommen war ich dann doch schon wieder einmal am Ziel. Schade









Auf einer Bank erst einmal eine verdiente Pause, ein Riesen Trecker fährt 20 cm vor meinen Füßen vorbei.

Nur noch ein paar Meter bis zur Bushaltestelle und ab nach Hause. An der Haltestelle einen Blick auf den Plan werfen, laut meinen Notizen dauert es noch eine Stunde, bis der Bus kommt, kann ich in Ruhe im REWE einen Kaffee trinken.

Hääh? Wieso steht auf dem Plan ein Bus, der nicht auf meinen Notizen steht???

Habe mich schließlich wegen der Abfahrtszeiten auf dem Weg immer daran orientiert, da der Bus nur alle 2 Stunden fährt und ich nicht wegen 5 Minuten unnötig lange warten muß.

Aber laut Plan kommt in 9 Minuten einer. Das kann doch nicht sein. Oder die Fahrplanauskunft im Internet stimmt nicht. Also warten und dabei festgestellt, dass ich die Notiz für den Sonntag mitgenommen habe..........................

Bus kam natürlich, in Kassel 5 Minuten auf die RT gewartet und nach 60 Minuten Fahrzeit war ich schon wieder zu Hause. Klasse..


Als Fazit für heute kann ich nur festhalten, die Etappe hat meine Erwartungen voll erfüllt. Es war schön, informativ, ramontisch und das alles über Ländergrenzen hinaus, Landwehrhagen liegt ja in Niedersachsen.

freue mich schon auf morgen auf die nächste Etappe mit meiner Frau zusammen, es wird eine leichte bevor dann die Königsetappe auf dem Programm steht, laut Reiseführer anspruchsvoll auf einer Länge von knapp 21 Kilometern

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Donnerstag, 12. Januar 2017
Ich bin dann mal weg 2
Weiter geht es, aber noch einen Nachtrag zu gestern, der Glücksgefühle ausgelöst hat, in diesem Fall ein unerwartetes Glück.

Während meiner letzten Pause kurz vor Mönchehof habe ich den letzten Rest meines immer noch heissen Tee aus meinem Becherchen getrunken, die Flasche war leer. Habe dann in Ruhe ein Zigarettchen geraucht und nachdem ich die (natürlich gelöschte) Kippe in den Mülleimer geworfen habe so gedacht, und jetzt noch ein Schlückchen Tee. Nachdem die Flasche ja leer war habe ich den fehlenden Schluck noch einmal bedauert und meinen sieben Sachen in den Rucksack geräumt. Will das Becherchen auf die Thermosflasche drehen und was lacht mich an? Ein halb volles Becherchen mit Tee!!! Hatte ganz vergessen, dass ich den Rest in den Becher geschüttet hatte. Leute, war das für ein Glücksgefühl, als ich den Tee trinken konnte. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die am meisten Glück verbreiten. Scheint ein guter Weg zu werden :-)



Heute morgen dann wieder meinen Rucksack gepackt, gleicher Inhalt wie gestern, nur doppelte Menge.

Liegt nicht daran, dass es gestern nicht gereicht hat oder heute eine doppelt so lange Etappe vor mir liegt, Nein vielmehr liegt es daran, dass mich meine herzallerliebste heute begleiten wird. Sie sitzt mir gerade gegenüber und macht mir klar, dass sie alle Urheberrechte an ihren Bildern hat und nicht möchte, dass sie ins Internet kommt (Wortspiel: wie will sie ins Internet kommen? Gibt es dafür einen Bus? oder muß ich sie durch die Lüftungsschlitze meines Laptop pressen? Oder vielleicht ganz einfach: Beam me up Scotty).
Ich respektiere natürlich ihren Wunsch, daher wird es heute keine Bilder mit ihr geben, aber sie war überall dabei. Sie ist ausserdem der Meinung, dass es mein Weg ist und sie mich heute nur begleitet. Herzlichen Dank hierfür, es war sehr schön und sie darf immer gerne mit laufen.

So, hier die Etappe für heute




12,3 Kilometer, von Mönchehof über Vellmar, Simmershausen nach Rothwesten. Laut Plan leicht.




Wetter Check, sieht ganz gut aus, die richtige Bekleidung haben wir






Vor unserem Haus in den Bus, umsteigen in Bahn, nochmal umsteigen in andere Bahn und schon sind wir am Startpunkt (was für ein cooler Gesichtsausdruck, rasieren sollte ich aber mal wieder)






Auf gehts







Kurz nach dem Bahnhof ein paar Impressionen von Mönchehof, ein Antriebslager aus einer alten Giesserei, die schöne kleine Kirche und auf dem Kirchplatz ein Mönch












Liegt's am lieben Herrgott, an meiner Frau oder wenn Engel reisen? Was für ein Wetter







Im Dorf dann meinen ersten Elektro Postwagen gesehen. Laut der Postbotin geht er ab wie eine Rakete (muss dass nächste mal dran denken mit solchen Menschen ein Selfie zu machen, passt bestimmt gut in diesen Blog) Und ja, ich habe sie angesprochen, unglaublich, oder??








Raus aus dem Dorf und ein schöner Blick auf Kassel. In der Bildmitte sind im Dunst drei dunkle Erhebungen zu erkennen, in der Mitte die Martinskirche, links davon das Mercedes Hochhaus, rechts davon die Lutherkirche.
Auch bei diesem Bild hat wohl der liebe Herrgott seine Hand mit im Spiel, die hellen Sonnenstrahlen weisen mir die nächsten Wege an, links scheint es auf Landwehrhagen, rechts davon scheint es auf Kaufungen, der kleine in der Mitte scheint auf die Söhre und der grosse rechte Sonnenstrahl deckt Baunatal, Schauenburg und den Herkules ab







So langsam könnte man glauben, dass Frühling ist, sattgrüne Wiesen, blühende Gräser, blauer Himmel













Geradeaus liegt unser Ziel, sind wir etwa schon gleich da? Gehen 13 Kilometer so schnell vorbei? Aber das Schild zeigt es an, wo die Reise weiter geht








Für Nordhessen ungewöhnlich, für Düsseldorf nur eine "kleine Propellermaschine", eine 737 im Landeanflug auf Kassel Calden







Von diesem "Berg", der hier von der Sonne geküsst wird, habe ich noch nie gehört, obwohl ich so lange hier lebe: Vellmarer Höhe, muss man den kennen?







Endstation für die Linie 1 in Vellmar, aber nicht für uns






P+R habe ich auch schon mal in Kassel oder in anderen Städten genutzt, aber hier sitzt wohl ein waschechter Nordhesse im Strassenverkehrsamt, B+R heisst bestimmt Bahrg + Reihd







Falls das jemand nicht verstanden hat, hier die Auflösung







Und mal wieder ein bißchen Geschichte







Ab durch Frommershausen, hin zu Schäfers. Die kennt ihr nicht? Wir auch nicht, aber eine schöne Wetterstation haben sie







Und wenn ihr noch keine Klagen wegen bergauf gelesen habt braucht ihr euch nicht sorgen, dass ich etwas vergessen habe. Es gab noch keine nennenswerte Steigung, selbst auch aus Frommershausen raus Richtung Simmershausen nicht, wir sind nördlich an Frommershausen vorbei und somit oben geblieben.
Auf der Höhe dann bei einem Reiterhof ein kleines Wartehäuschen mit Bank und Tisch! Was macht das denn hier? Ganz einfach: Davor liegt der Dressurplatz für Pferde und ist wohl das Kampfrichterhäuschen.








Ich würde das ganze ein bißchen umarbeiten, daneben eine schöne Aussenküche mit Grill, eine kleine Theke, auf dem Dressurplatz einen Schwimmteich und dann nur noch hinsetzen, was für eine Aussicht bei totaler Ruhe

Blick Richtung Söhre und Kassel Nord (das dampfende Gebäude in der Mitte ist Henschel)




Richtung Kassel Stadt, Baunatal, Herkules und Vellmar




Richtung Ahnatal, Dörnberg



Und Richtung Hofgeismar







Gleich die nächste Bank besetzt, Zeit für ein Päuschen: Tee heiss und lecker, Schinkenbrot noch leckerer und meine Frau hat von ihrem Leberwurstbrot nur so geschwärmt







Hinter uns ein alter, hmm, ich nenn's mal einen Misthäckslerstreuwagen, der Besitzer sollte ihn laut aufgeklebter Anleitung mal wieder richtig pflegen









Und mann soll's kaum glauben, es geht bergab Richtung Simmershausen








Konnte meiner Frau doch noch 2 Bilder "aber nur für deinen Blog" aus den Rippen leiern













Und wenn ich eins mal so richtig liebe. Spatzen! Die seht ihr zwar nicht, aber ich. Massen in den Büschen, haben alle laut gezwitschert. Und wisst ihr auch warum ich Spatzen und auch Krähen liebe? Die verpissen sich zur kalten Jahreszeit nicht!







Hier ein alter Grenzstein und nein, ich bin nicht der unbekannte, der ihn mal ausgebuddelt hat. Wäre ich es gewesen, hätte ich ihn zu "Bares für rares" geschleppt









Kurz vor Rothwesten Zeit für ein weiteres Päuschen, immer noch heißer Tee, ein leckeres Käsebrot (Harzer) und meine Frau schwärmt erneut schon wieder über ein Leberwurstbrot mit Senf







Am Ortseingang von Rothwesten 2 alte "aufgeplatzte" Bäume, habe mich mal in einen rein gestellt









Unterhalb der Sternwarte die Überraschung. Von den Motorradfreunden Rothwesten eine total super gepflegte Clubanlage mit Toiletten, Theke, Sektbar, total saubere Grillstation, Tribüne für Band... Auch meine Frau war hiervon begeistert.

An die Männer und Frauen des Motorradclubs: Sollte zufällig einer von euch diesen Blog lesen und ihr habt mal eine Veranstaltung mit den 3 B (Bier, Bratwurst und Band), bitte mich per Mail oder hier als Kommentar kontaktieren, komme dann mit meiner Frau vorbei und rein, echt geil eure Anlage.
Ich fahre jedoch kein Motorrad mehr, seit meine Freundin als Mitfahrerin bei einem unverschuldeten Unfall mit ihm zusammen gestorben ist. Am Tag der Beerdigung haben einige Freunde und ich einen getrunken, am nächsten Tag ist einer meiner Freunde mit dem Moped zur Arbeit gefahren, vom Meister wegen Trunkenheit nach Hause geschickt worden. Auf der Heimfahrt ist er wohl eingeschlafen, gegen ein Scheunentor gerast und auch tot, dass hat mir gereicht, meine coole Hercules und Sturzhelm habe ich dann verkauft .












Die paar Meter rauf zur Sternwarte, tagsüber nichts besonderes, wegen der vielen Sträucher bisher auch schönere Ausblicke gehabt







Wieder runter in etwas wärmere Gefilde, erkennt man an der Frostgrenze







Und wieder einmal ein bißchen Geschichte







Endlich mal jemand, der Multikulti auch vorlebt







Etappenziel erreicht, ab zur Bushaltestelle. Diese sehen wir zwar noch nicht, aber den Bus, wie er vorbeifährt. Mist, der fährt nur alle 60 Minuten.

Wir stehen dann an der Haltestelle, ich ärgere mich ein bißchen, und plötzlich kommt dieser Bus auf der anderen Seite der Kreuzung angefahren. Ich winke dem Busfahrer, drehe mich zu meiner Frau rum und sie ruft "der Busfahrer winkt zurück" ich gucke zum Bus und der bleibt wahrhaftig stehen. Wir die Hände unter die Füße genommen und losgelaufen. Bustür ging auf, wir rein :-))
Das der Busfahrer kaum deutsch sprach, unser Multiticket einer Insassin zur Kontrolle gab, egal, wir waren im Bus und ab in Richtung Heimat. Wieder so ein Glücksgefühl, danke dem Busfahrer.

In Ihringshausen zum umsteigen angekommen, sehen wir unseren Bus nach Hause noch, aber diesmal nützte kein winken mehr, der Bus zwar auf der anderen Seite der Kreuzung aber wir noch in unserem Bus. Da hilft dann auch kein los laufen.

Also 60 Minuten Aufenthalt in Ihringshausen, die Zeit haben wir schamlos, aber auch verdientermaßen mit einem heißen Kaffee und einem Stück Frankfurter Kranz genossen






Heute Abend geht es zum Henze zum Schnitzelessen, noch eine Belohnung für einen tollen Tag mit meiner Frau zusammen.

Rolf ist wohl mal richtig krank, wenn ausgerechnet er wegen Krankheit nicht zum Schnitzel Strindberg will, muss es wirklich was ernstes sein. Felix ist abends dazu gekommen, er hat bestätigt, dass sein Vater nicht's schmecken kann und dann auch so ein Strindberg nur des Willens nach zu schade wäre. Respekt!

Meinen Bruder an der Arbeit besucht, hat gerade mit seinem Chef die Ausstellungshalle organisiert, aber auch er und seine Familie haben für heute Abend abgesagt, Diät bis Ende Februar!

Mit der Aussicht auf ein Schnitzel Strindberg hätte ich wohl nicht absagen können, auch hierfür ein dickes Respekt.



Diese beiden Tage geben mir die Motivation, meinen nordhessischen Jakobsweg die nächsten Tage durchzulaufen.
Ist schon sehr beeindruckend, wenn man über das Kasseler Talbecken schaut und sich denkt, da hinten kommst du noch hin, und dahin und ach du Scheisse, dahinten läufst du auch noch rum. Freue mich wirklich darauf (hat man heute auch an meinen Selfies gesehen, habe schon an meinem Ausdruck gearbeitet)

Morgen fällt die nächste Etappe aus. Nee, ich habe keinen Muskelkater, es tut nichts weh, aber Egon lässt mich zu Hause an meinem Kamin und Stollen bleiben.



Der Schnee behindert mich nicht (habe ja Dank meiner Frau die richtige Regenhose), aber die angekündigten Sturmböen muss ich mir nicht antun, zumal morgen der Weg über die Landesgrenze hinaus durch Waldgebiete mit deutlichen Steigungen gehen würde. Und angekündigten Baum - und Astbruch, dass muss nicht sein.

ich bin dann mal bis Samstag aus diesem Blog weg

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Mittwoch, 11. Januar 2017
Ich bin dann mal weg
Wir haben Samstag Abend diesen netten Film gesehen, muss mir mal das Buch von Harpe Kerkeling kaufen und lesen.

Am Anfang des Filmes habe ich mich teilweise wiedererkannt:

Leer, ausgebrannt, Lustlos, Couchhocker (Okay, dort war es eine rote, ich habe immerhin eine grüne).

Er will etwas unternehmen und geht auf den Jakobsweg. Cool, denke ich, aber Spanien ist zur Zeit für mich genauso weit weg wie der Mond. Aber die Idee, dass der Weg das Ziel ist geht mir den ganzen Abend nicht aus dem Kopf.
Bis spät nachts dann bei Meister Google gesucht und auch gefunden!

Am nächsten Tag habe ich dann meiner herzallerliebsten einen Schrecken eingejagt: " Du, ich muss dir mal was sagen" und Ihre Augen wurden gross. "Ich bin dann mal weg" und sie meinte "willst du auf den Jakobsweg?"

Habe ihr dann von meiner Idee erzählt, nur dass Spanien nicht geht aber ich den nordhessischen Jakobsweg laufen werde.

Der Kassel Steig, 160 Kilometer rund um Kassel, 12 Etappen.



Zeit habe ich ja.......


Und was soll ich sagen, sie fand die Idee klasse und ich musste alles erzählen, tolle Ideen kamen von ihr noch dazu.

Also ab in die Detail Planung, wo bekomme ich den Wanderführer, Zug/Bus Verbindungen ......

Wanderführer gekauft, Jacken nochmal imprägniert, Mittwoch geht es los, FREUDE!

Hier die wichtigsten Wanderutensilien, sortiert nach Wichtigkeit:

Ganz klar die Nummer 1, vielen Dank an Andy für diese hausgeschlachtete Ahle Wurscht. Habe beim Foto gemerkt, dass sie noch zu weich ist, hebe mir daher die Wurscht für die Schlussetappe auf. Bis dahin müssen Schinken und Käsebrote herhalten (oder fahre ich doch noch mal zum Trümper?????)







Im alter wird mann vergesslich, werde alles wichtige, schöne, hässliche, kurioses.... während meiner Wanderung aufschreiben.









Tolle Idee von meiner Frau, für unterwegs einen heißen Tee









Eine kleine Auswahl gegen Unterzuckerung








Soll te es

Pro blem e mit d er schrif t
geben, kann ich ni ch ts daf ür, Rübe spi e l t mi t der Mau s










So, Katze weg gescheucht, aber was für ein grandioser Witz!!!!

Weiter gehts mit meinem Rucksack








Falls ich unterwegs hinfalle und mir ein Bein breche oder ich die Orientierung verliere









noch so eine grandiose Idee meiner Frau





So, Rucksack ist gepackt, nochmal schnell das Wetter checken (Danke, danke für die Regenhose)








Auf gehts zur ersten Etappe, obwohl es die 2. ist. Die erste ist die Königsetappe, vom Herkules runter, den Dörnberg hoch, runter nach Zierenberg, hoch nach Ahnatal, anspruchsvolle 15 Kilometer, nee nee, ist mir noch zuviel. Beginne daher mit der 2. Etappe von Weimar über Hecko, Schäferberg nach Mönchehof, ursprünglich leichte 13,6 Kilometer (mehr dazu später)







Ab zum Bahnhof Weimar, dort beginnt die Etappe. Ein Vorteil der Etappen ist es, dass Start und Zielpunkt immer an einem Bahnhof oder Bushaltestelle liegen. Frohgelaunt kann es los gehen, am frohgelaunten Ausdruck muss ich wohl noch arbeiten, aber glaubt es mir, ich war es....










ICH BIN DANN MAL WEG















Mein Wegweiser für die nächsten Tage, werde immer schön aufpassen, dass ich keinen verpasse... (@ Rolf, wie war das nochmal mit rund um Grossalmerode und Helsa?)




Auf diesem weg will ich mal die Gedanken einfach nur so schweifen lassen, aber bereist nach 150 Metern merke ich, dass dieser Weg kein leichter sein wird. Habe ich etwas verpasst oder wer ist hier zu früh/spät dran, 2 Häuser nebeneinander mit Dekoration

reichlich früh ?



oder zu spät?




Mit einem lächeln auf den Lippen geht es weiter, immer schön bergan, dass soll eine leichte Etappe sein? Aber schön ruhig ist es, nur der Wind pfeift und der Schnee knirscht unter meinen Schuhen, laufe deswegen mit Absicht im Schnee.

Seit dem Bahnhof ging es nur bergauf, bin jetzt schon höhenmäßig über dem Bühl,auf dem Bild mittig der dunkle Wald und links unten ein teil von Weimar




Weiter geht es bergab Richtung Fürstenwald, hinter der Kurve liegt es




Wieder so eine Sache, die einem ein lächeln auf die Lippen zaubert, sollte er nicht besser "Steh" heissen




Geschichte 1:
Für alle, die schon einmal wissen wollten, warum die Holländische Strasse Holländische Strasse heißt:



Und weiter geht es und was wohl? Immer schön bergan, durch ein Naturschutzgebiet den Kammerberg hoch. oben angekommen, wird es mal Zeit für ein Päuschen, bin schon 4 Kilometer gelaufen. Der heisse Tee ist noch heiß und ist lecker, das Schinkenbrot begeistert mich und am Ausdruck arbeite ich noch....



Hier muß ich Richtung Schloss Wilhelmstal durch, ein 60 cm breiter schmaler Dornenweg




Kurz vor Hecko (endlich mal wieder bergab) könnte man meinen, dass dieses hier die Toskana ist, geschwungene Landschaften, auch wenn dieses auf dem Foto nicht ganz so rüber kommt




Hecko lasse ich rechts liegen, hoch gehts (was sonst...) zum oberen Tanzeplatz, ein Veranstaltungsort mit einer für ein Dorf leicht überdimensionierten Grillhütte, endlich mal die richtigen Prioritäten bei den Toiletten und vielen Zuschauerplätzen







Einmal ganz an Hecko vorbei und es wurde Zeit für eine nächste Pause, mein absoluter Favorit des Tages, da wollte ich schon immer mal hoch, unglaublich entspannend, ruhig und schön, man sieht's am Gesichtsausdruck (habe ja gesagt, ich arbeite daran....)




Na, wisst ihr wo ich bin, den immer noch heißen und leckeren Tee aus meinem Becherchen trinkend, ein Käsebrot in der Hand, über die Landschaft schauend, so schön, dass ich hier fast 30 Minuten sitze






Blick Richtung Obervellmar-Schöne Aussicht







Blick nach Hecko





So schön es auch auf meinem Jagdsitz ist, es muss mal weiter gehen. Geblendet von der schönen halben Stunde laufe ich bergab los, freue mich des Lebens und bin auf einmal kurz vor Vellmar! Und wo bitte ist das Kassel Steig Zeichen, habe schon länger keins mehr gesehen, bin einfach nur gerade aus gelaufen. Und der Schäferberg liegt nicht in Vellmar sondern hinter mir. Soviel zum Thema, dass ich auf die Zeichen aufpasse, also rumdrehen und zum Schäferberg hoch (selber schuld...). Habe mal auf Google Maps den Umweg nach gemessen, waren 2,5 Kilometer, somit ist diese Etappe dann 16,1 Kilometer lang.

Nach Schweisstreibendem Anstieg endlich oben




Geschichte Teil 2:

Was der Schäferberg mal war



Weiter geht's und der Weg führt mitten durch einen Waldfriedhof





Aus dem Wald raus, dass Ziel vor Augen, Zeit für eine letzte Pause, der Tee ist immer noch lecker. Links liegt Hohenkirchen, rechts Mönchehof und in der Bildmitte im Dunst das morgige Tagesziel, Sternwarte Rothwesten



Nach gut 4,5 Stunden das Ziel erreicht, Bahnhof Mönchehof, von hieraus geht es morgen weiter




So, dass war es von heute, mit der RT nach Weimar und dann gibt es zuhause ein Belohnung in Form einer Tasse Kaffee und eines Stück Stollen auf meiner grünen Couch.

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